Essen. . Der von der Kulturstiftung Essen gesponserte Frühjahrsputz der Spitzer-Spirale am Kennedyplatz ist „auf dem Weg“. Und auch im Stadtgarten wirkt der Blick auf die öffentliche Kunst: Umwelttechniker Volker Boetel verdirbt Sprayern am Rückriehm-Qauder den „Sprüh-Spaß“.

Der nächste Frühjahrsputz kommt bestimmt und zwar auch für die Spitzer-Spirale am Kennedyplatz. Der von der Kulturstiftung Essen für die Reinigung zugesagte Betrag – man ging von 34.000 Euro aus – ist freigegeben. Nach Ostern könnten die wohl drei Wochen dauernden Arbeiten beginnen. Folkwang-Kurator Mario-Andreas von Lüttichau mochte zwar noch keinen Termin nennen, weil man noch in Abstimmung mit dem Schmied sei, aber „wir sind auf dem Weg“. Ein Pate für die Zukunft ist auch gefunden: der nahe Allbau.

Foto: Ulrich von Born
Foto: Ulrich von Born © WAZ FotoPool

Wie ansteckend die mit Graffiti übersäte Stahlskulptur auf andere Schmutzfinken anscheinend wirkt, konnte jetzt auch schon das frisch eröffnete „Motel One“-Hotel im Heroldhaus am eigenen Leib erfahren: Eine seiner Hauswände nahe Spitzers Kunstwerk wurde mit Tags versehen. Umso freudiger ist von Lüttichau gestimmt, dass – nachdem das Werk eingehaust und gereinigt ist – die Allbau AG als künftiger Pate und Nachbar versprochen hat, ein wachsames Auge auf das im Volksmund auch „Elefantenklo“ genannte Objekt zu haben und gegebenenfalls bei kleineren Verunzierungen aktiv zu werden.

Spezialbelag erleichtert Säuberung

Wie wichtig Engagement ist, zeigte sich am heutigen Donnerstag im Stadtgarten: Volker Boetel von der Firma HIB Umwelttechnik rückte mit zwei Mitarbeitern an, um gratis das von Sprayern oft geschundene „Steinhaus“ des Bildhauers Ulrich Rückriem erneut zu reinigen. Grün und Gruga hatte ein neuerliches unübersehbares Graffiti gesichtet und ihn alarmiert. Der Haarzopfer hatte im vergangenen Jahr die Patenschaft für das auffällige Kunstwerk im Südviertel übernommen (die NRZ berichtete). Ferner hatte er nach der ebenso kostenlosen Erstsäuberung einen atmungsaktiven, permanenten Spezialbelag zum Schutz aufgetragen – und er wirkt. Mit warmem Dampf aus einem Hochdruckreiniger bekämpft, lösten sich die Farbpartikel in Windeseile vom Granit und landeten im Gras. Nur wenig schneller dürften die Urheber ihre Untat begangen haben.

„Rund 600 bis 1000 Euro kostet normalerweise so ein Einsatz“, sagt Boetel. Er mache es umsonst, weil er der Kommune etwas zurückgeben möchte, schließlich seien saubere Parks eine Bereicherung für die Stadt. Den „Nestbeschmutzern“ will er den Spaß verderben: „Wenn wir dreimal kommen und Graffiti sofort wegmachen, verlieren sie die Lust“, weiß er und betont: „Wir kommen auch für nur einen Quadratmeter, der gereinigt werden muss.“