Essen. . Von Kinderliedern bis zur Klassik: Bei den Musikmäuschen wippen, klatschen und winken Babys und Kleinkinder zu Klängen.

Morgens, wenn Eloa die Augen aufschlägt, hört sie die ersten Klänge. Dann singt ihre Mama Kinderlieder zum Aufstehen. Schaltet später das Radio ein, so dass Musik sie den ganzen Tag begleitet. Mutter Adriana de Assis Santos erzählt vom neuen Tanzschritt, den ihre 14-Monate alte Tochter gerade erfunden hat. Eloa geht aber nicht nur zur Tanzgruppe, sondern auch zum Musikkurs für Babys und Kinder im Chorforum.

Den Kurs hat Kijan schon mit acht Monaten besucht. Jetzt ist er 20 Monate alt und quietscht lautstark, wenn Musiklehrerin Alexandra Danshova die Kisten mit den Instrumenten aus dem Schrank holt. Mit den anderen Musikmäuschen im Kurs schüttelt er die Geräuschdosen oder klappert mit den Schellen.

"Musik kommt da noch nicht raus"

Früher fand Kijan die Rassel toll, weil sie bunt war, sagt seine Mutter Krasi Samblowski. Da spielte die Musik noch keine so große Rolle. Das habe sich nun geändert und Kijan „singt in seiner eigenen Sprache“. Erzeugt immerhin Töne auf dem Xylofon, sagt seine Mutter schmunzelnd: „Musik kommt da noch nicht raus.“ Aber das Musikalische sei bei ihren Sohn schon angelegt, immerhin spielt der Papa Gitarre.

Verena Kraledat spielt Geige und Bratsche, auch ihr Mann sei Hobbymusiker. Und Emily vielleicht auf gutem Weg dahin. Dass ihre elf Monate alte Tochter auf die Klänge reagiere, haben sie festgestellt. Nun klatschen Mama und Tochter bei den Musikmäuschen zum Takt, winken, tanzen und stampfen zu den Liedern. Mit ein bisschen Hilfe wippt Emily auf den Zehenspitzen auf und ab.

Die frühkindliche Erziehung unterstütze die Kinder dabei, Rhythmus zu entwickeln, sagt die Musiklehrerin. Dass sie dabei helfe, später einfacher oder besser ein Instrument zu erlernen, das glaubt sie indes nicht. Das interessiert Franziska (20 Monate) und Naim (1) überhaupt nicht. Lachend werfen sie die Ballons in die Luft, pusten und wedeln bunte Federn zu den Tönen Tschaikowskis, die von der CD kommen.

Hauptsache es macht Spaß

Als Alexandra Danshova dann ein Musiktheater vorspielt, sitzen die Kinder still im Kreis. Nur kurz, dann robbt Emily zum Schrank, zieht sich hoch und tänzelt wieder. Während Eloa losdüst und hinter die Kulisse schaut. „Manche sagen, das ist zu früh“, sagt ihre Mutter über den Baby-Musikkurs. Sie glaubt das nicht. „Es ist unglaublich, wie Eloa schon als Einjährige im Supermarkt loswippte, wenn Musik aus den Lautsprechern kam.“

Adriana de Assis Santos glaubt, dass ihre Tochter den Rhythmus ein bisschen im Blut hat. Kein Wunder bei einer Mutter aus Polen und einem Vater aus Brasilien, sagt sie lachend. Ob Eloa später singen oder tanzen werde, dass könne man nicht wissen, aber jetzt mache es ihnen Spaß: „Sie ist so lustig.“