Essen.. Am 12. Januar können Kunden letztmals in Essen bei Müller einkaufen. Das Ulmer Unternehmen schließt seine Filiale auf der Limbecker Straße. Das Haus sei „seit längerer Zeit unrentabel“ gewesen. Den 74 Angestellten wurde gekündigt. Ein Sozialplan werde aufgelegt.
Das Kaufhaus Müller schließt nach etwas über 17 Jahren seine Filiale auf der Limbecker Straße in der Innenstadt. Letzter Verkaufstag sei der 12. Januar, erklärte das Ulmer Unternehmen auf Anfrage. „Wir müssen diesen Schritt tun“, sagt Verkaufsleiter Martin Grübl. Das Haus habe rote Zahlen geschrieben, sei „seit längerer Zeit unrentabel und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr haltbar“, erklärt das Unternehmen. Von der Entscheidung, die firmenintern vor Weihnachten getroffen worden ist, hat die Belegschaft zu Beginn der Woche erfahren. Die Mitarbeiter, die teils seit Jahren bei Müller arbeiten, seien „bestürzt“ gewesen, berichtet Grübl von der Versammlung. Bewusst habe man die Verkündung der Schließung auf die Zeit nach Weihnachten gelegt, weil man die Mitarbeiter vorher nicht habe belasten wollen.
Allen 74 Angestellten ist im Rahmen der gesetzlichen Fristen gekündigt worden. Ein Sozialplan sei aufgelegt worden. Freigestellt würden die Mitarbeiter je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit auch nach der Schließung noch Lohn bekommen, manche dabei über Monate, sagt Grübl. In andere Filialen übernommen würden aber nur „einzelne Ausnahmen“. Das nächstgelegene Müller-Haus steht in Gelsenkirchen.
Filiale mit rund 3600 Quadratmetern Verkaufsfläche 1994 eröffnet
Müller hatte seine Essener Filiale mit rund 3600 Quadratmetern Verkaufsfläche 1994 eröffnet. "Da war Essen eine Einkaufsstadt", sagt Grübl. Dann kamen die Einkaufszentren, das Centro im vergangenen, der Limbecker Platz in diesem Jahrhundert beispielsweise. "Der Limbecker Platz hat mehr Frequenz gebracht", sagt Grübl, "aber nicht genug, um die Arbeitsplätze hier dauerhaft zu erhalten." Eine Stadt wie Essen müsse sich nicht zuletzt auch fragen, wieviel Handel sie eigentlich zulasse.
Die Immobilie an der Limbecker Straße ist im Besitz des Unternehmens. Ein Nachmieter ist bereits gefunden: Ein Textil-Verkäufer soll sich in dem Gebäude ansiedeln.