Essen. . Wenn der Rat der Stadt in der kommenden Woche über den Ausbau der Messe Essen entscheidet, ist mit einer breiten Mehrheit zu rechnen. Gefeilt wird noch an Details. Am Schattenwurf auf den Grugapark zum Beispiel, den es zu vermeiden gilt.
Wenn der Rat der Stadt in der kommenden Woche über den Ausbau der Messe Essen entscheidet, ist mit einer breiten Mehrheit zu rechnen. Gefeilt wird noch an Details. Am Schattenwurf auf den Grugapark zum Beispiel, den es zu vermeiden gilt.
Vor der richtungsweisenden Entscheidung hat die Verwaltung die Messeplätze dieser Welt nach der Größe ihrer Ausstellungsfläche sortiert. Mit 110 000 Quadratmetern rangiert das Essener Messegelände gleichauf mit dem International Expo Center von Nanjing (China), knapp hinter der MTP Poznan (Polen), aber noch vor der Rimini Fiera (Italien). Ob es den politischen Entscheidungsträgern im Rat hilft? Der Haupt- und Finanzausschuss gab noch keine Empfehlung zum geplanten Messe-Ausbau ab. Das Papier, das den Ratsmitgliedern als Entscheidungsgrundlage dienen soll, lag erst zur Sitzung auf den Tischen. Sollte aber der Rat den Argumenten der Messe-Geschäftsführung folgen, worauf alles hindeutet, sollten sie wissen, dass es auf die Größe allein ja nicht ankommt.
Grundstücksgrenzen sollen eingehalten werden
Als Standortnachteil hat die Messe schon vor Jahren die alten Doppelstockhallen 6 bis 9 identifiziert. Sie gelten als schwer zu vermarkten und deshalb als Hemmschuh im Wettbewerb der Messeplätze. Sie waren Ausgangspunkt für die Suche nach baulichen Alternativen. Über ihren Abriss und den der benachbarten Hallen 4 und 5 gehen die Planungen der städtischen Grundstücksverwaltung Essen GmbH (GVE) aber inzwischen weit hinaus. Unter dem Arbeitstitel „Variante Portal Ost“ firmiert auch der Abbruch der Hallen 10 bis 12 und eine neuer „Auftritt“ der Messe am heutigen Messehaus Ost. Nur so ließe sich eine Erweiterung des Messegeländes in den Grugapark hinein vermeiden, heißt es.
Der von der GVE vorgelegte Entwurf sieht einen neuen Eingang „Messe Ost“ vor, der heutige U-Bahnaufgang würde überdacht. An das Portal mit Foyer und Kongressbereich soll sich eine 12 000 Quadratmeter große Multifunktionshalle anschließen, es würden zwei ebenso große Messehallen folgen, abschließend eine weitere, 7000 Quadratmeter große Halle. Die Grundstücksgrenzen würden eingehalten, heißt es. Zur Gruga hin sei maximal eine Bebauung bis auf Höhe der heutigen Fluchttreppenhäuser vorgesehen.
Brückenschlag wird erst zurückgestellt
DerZeitplan steht: 2013 bis 2017 sollen die Hallen nach und nach durch Neubauten ersetzt werden. Von Osten aus will man sich vorarbeiten, das Messehaus Ost und die Hallen 11 und 12 würden als erste weichen. Der Baustart fiele ins Jubiläumsjahr: 1913 fand auf dem Gelände die erste Ausstellung statt.
Die GVE kalkuliert mit Baukosten in Höhe von 110 Millionen Euro, mit weiteren 13 Millionen schlüge ein Verwaltungsgebäude zu Buche. Dafür ausgeguckt ist der Parkplatz P 3 jenseits der Norbertstraße. Ein sieben Millionen Euro teurer Brückenschlag über die Straße gilt allerdings als nicht zwingend notwendig und soll deshalb zurückgestellt werden. Mit einer Bürgerschaft der Stadt über 100 Millionen Euro wäre der Ausbau zu stemmen, lautet die Botschaft an die Ratsmitglieder. Übrigens: Sollte es ihrer Entscheidungsfindung dienen: Spitzenreiter im Flächen-Ranking ist die Hannover-Messe mit 467 000 Quadratmetern.