Essen. Die Haupt- und Realschule des bischöflichen Schulzentrums am Stoppenberg sollen zum kommenden Schuljahr schrittweise fusionieren. Das Land muss einen entsprechenden Antrag des Bistums noch genehmigen.
Gerüchte über eine Fusion gab es schon lange, sie versetzten Schüler, Eltern und Lehrer in einige Unsicherheit. Doch wie das so ist mit Gerüchten: Es stimmte höchstens die Hälfte. Am Mittwoch wird nun offiziell die volle Wahrheit verkündet: Das Bistum Essen plant, die Haupt- und Realschule seines bischöflichen Schulzentrums am Stoppenberg vom kommenden Schuljahr an zu einer „Sekundarschule“ zu vereinen.
„Die Sekundarschule wird schrittweise ab Klasse 5 aufgebaut. Für die jetzigen Jahrgänge in beiden Schulen ergeben sich keine Veränderungen“, erklärt Bernd Ottersbach, der Schuldezernent des Ruhrbistums. Das Land muss einen entsprechenden Antrag des Bistums noch genehmigen. Dem Beschluss zur Beantragung einer „Sekundarschule“ waren „intensive Beratungen im Bischöflichen Rat sowie den entsprechenden Gremien in der Haupt- und Realschule“ vorausgegangen, heißt es. Vor allem Realschul-Vertreter hatten auch auch „Verlustängste“ artikuliert.
Die „Sekundarschule“ war im Sommer in Düsseldorf parteiübergreifend als der große Wurf gefeiert worden; SPD, CDU und Grüne hatten die neue Schulform gemeinsam aus der Taufe gehoben. Sie macht Fusionen von Real- und Hauptschulen möglich; Bedingungen sind Ganztagsbetrieb, gemeinsames Lernen der Kinder in den Jahrgängen fünf und sechs sowie verbindliche Kooperationen mit der Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. Das bischöfliche Schulzentrum beherbergt auch ein Gymnasium.
Größtmögliche Förderung der Schüler
Die neue Schule am Stoppenberg soll „durch die größtmögliche Förderung die Schüler befähigen, den individuell höchstmöglichen Schulabschluss zu erreichen“, so Ottersbach. Die „Sekundarschule“ gebe dafür einen Rahmen, dieses Ziel gut erreichen zu können. Man handle mit der Gewissheit, dass der Arbeitsmarkt die Jugendlichen vor weiter wachsende Anforderungen stelle. Der Unterricht in der neuen „Sekundarschule“ wird von Haupt- und Realschullehrern erteilt. Er ist so aufgebaut, dass am Ende die Fachoberschulreife steht – bei Hauptschulen ist das der Abschluss „mit Qualifikation“ („Typ B“), an der Realschule der reguläre Abschluss. Er berechtigt zum Besuch der Oberstufe.
In Klasse sechs sollen die Schüler Fachklassen belegen – entweder mit mathematisch-technischem oder fremdsprachlichem Schwerpunkt. Eine zweite Fremdsprache wird ab Klasse 8 angeboten. „Bei entsprechender Leistung und Befähigung ist der nahtlose Wechsel ins benachbarte Gymnasium Am Stoppenberg garantiert“, verspricht das Bistum. Wer absehbar den Abschluss mit Qualifikation nicht schafft, dem werde „ein Weg angeboten, der zum Erreichen des Sekundarabschlusses I führt“. Dies ist der einfache Hauptschul-Abschluss ohne Qualifikation.