Essen. .

Nein, Dieter Bohlen war nicht da, als der Casting-Truck von „Deutschland sucht den Superstar“ am Freitag in Essen Halt machte. Dafür ausreichend Teenies, die auch bei der mittlerweile neunten Staffel noch vom dauerhaften Ruhm träumen.

„Ist Dieter Bohlen da etwa drin?“, fragt ein kleines Mädchen mit erwartungsfreudigen Augen und zeigt auf den großen blauen Casting-Truck. Nein, ist er nicht. Musikredakteure und Produzenten von „Deutschland sucht den Superstar“ beurteilen die Bewerber, die am Freitag auf dem Willy-Brandt-Platz ihr Goldkehlen-Potenzial beweisen wollen. Während das Mädchen enttäuscht weitergeht, harren die Bewerber in der Schlange aus. Ein Massenandrang sieht zwar anders aus, der Traum vom kurzen Ruhm lockt aber immer noch genug vorwiegend blutjunge Hoffnungsvolle an.

Sarah Pereira hat sich gerade erst hinten angestellt, ist von der Arbeit direkt zum Casting gekommen. Deswegen hatte sie auch keine Zeit mehr, Frisur und Make-up zu perfektionieren, bedauert die 16-Jährige. Sie stand im Rahmen des „Rock dein Block“-Projekts der Allbau schon bei „Essen Original“ auf der Bühne und singt, seit sie acht Jahre alt ist. Bei „Popstars“ wollte sie es auch versuchen, dafür könne sie aber nicht gut genug tanzen. Stimmlich hat die Auszubildende tatsächlich Potenzial, wie eine kurze Kostprobe des Songs „Climb“ von Miley Cyrus, dem US-Teeniestar, beweist.

„Man muss alles mit vollem Herzen tun“

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Von DerWesten

Auch Ben Väth stimmt sich vor dem Truck schon mal mit seiner Gitarre ein. Mit seinen 28 Jahren gehört er hier schon zum alten Eisen, wie ein Blick durch die mitunter zahnbespangten Reihen beweist. Väth glaubt an sich. Bei der zweiten DSDS-Staffel 2003 schaffte es der Wittener immerhin bis zum zweiten Casting vor die Argusaugen Dieter Bohlens. „Der hat ja nicht umsonst Millionen gescheffelt“, bewertet er die Fachkompetenz des Musikproduzenten. Spielte Väth bislang auf Stadtfesten oder in Party- und Coverbands, will er es diesmal in den Castinghimmel schaffen. Dass der Ruhm vielleicht nur von kurzer Dauer sein könnte, befürchtet er nicht. „Man muss alles mit vollem Herzen tun und außergewöhnlich sein“, ist der Maler und Lackierer überzeugt. Und: „DSDS hat unter den Casting-Shows den größten Stellenwert.“ Das sehen einige Passanten anders, die kopfschüttelnd vorbeischlendern.

Vorsingen für DSDS

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    „Meine Mutter wollte eigentlich auch nicht, dass ich mitmache. Sie findet, dass ich nicht singen kann“, sagt Dominik Reisig. Auf das Casting machte sie den 17-jährigen Realschüler dann aber doch aufmerksam. Seine Interpretation von Bruno Mars’ „Just the Way you are“ ist zwar ausbaufähig. Aber darum geht es nicht. Schließlich darf jeder, der in den Truck gebeten wird, für ein paar Minuten fast ein Star sein. Viel länger sonnen sich die DSDS-Sieger am Ende schließlich auch nicht im Ruhm.