Essen. . Ein Jahr nach der Schließung des Café Central im Grillo-Theater steht jetzt der Neubeginn an. Wie die Gastronomie, die sich rund um das neu in den Boden geschnittene Loch ansiedelt, aussieht, ist offen. Eine “Plüschgeschichte“ soll es nicht werden.

Das Café Central im Grillo-Theater ist jetzt seit fast einem Jahr geschlossen. Für alle, die es vermissen, kommen jetzt eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte: Es wird nie mehr so sein wie früher. Die gute: Immerhin, es wird wieder geöffnet, am 7. oder 8. Januar soll es so weit sein.

Ob das Café Central dann auch noch so heißen wird, muss man sehen. Das ist Sache des neuen Pächters Klaus Wolff. Er war nach langer Suche als neuer Macher gefunden worden, bespielt bereits Folkwang Museum („Vincent & Paul“) und Philharmonie („Wallberg“). Warum die Suche so lange dauerte und vorher ein Kandidat ganz kurz vor Vertragsabschluss absprang, liegt an den Tücken des Objekts, die sich dem Laien nicht auf den ersten Blick erschließen.

Im Grillo sollen zunächst mal Theatergäste in der Pause ein Wasser, Sekt oder Bier trinken können. „Da müssen Sie 400 Gäste in zehn Minuten bedienen“, sagt Grillo-Intendant Christian Tombeil. Dafür ist die lange Theke im Obergeschoss eigentlich gedacht. Nun ist es aber so, dass auch die breite Öffentlichkeit im Grillo Gast sein soll und will – besonders die Terrasse zur Kettwiger Straße hin gilt als einer der schönsten Plätze in der City; hier können Gastronomen gutes Geld verdienen. Problem: Von der ersten Etage aus waren Terrassengäste immer schwer zu bedienen. Entsprechend mau war die Resonanz. „Dabei liegt hier das Potenzial“, sagt Tombeil, „beim Grillo-Sommerfest haben wir dort literweise Bier verkauft.“ „Sechs Monate im Jahr“, schätzt Tombeil, könne man hier Außengastronomie betreiben, „auf dem Kennedyplatz macht man es doch vor.“

Das alte „Café Central“ ist nun endgültig kaputt

Deshalb stand fest, nachdem der letzte Pächter das Handtuch warf: Eine Grillo-Gastronomie muss sich künftig im Erdgeschoss abspielen, dort wo früher der Buchladen war. Entsprechende Umbauten wurden im vergangenen Jahr vorgenommen; die Kasse kam zur Seite, es wurde Platz gemacht für Stühle und Tische, und: Ein ellipsenförmiges Loch wurde in den Boden geschnitten, eine „Galerie-Situation“ sollte her, denn sonst kriegt man schnell das Gefühl, dass einem die Decke auf den Kopf fällt.

Essen ist fertig

1/18

Damit ist das alte „Café Central“ nun endgültig kaputt, auch wenn man sagen muss, dass das Geländer, das das Loch umschließt, ausgesprochen schön gelungen ist; im Stil der 50er-Jahre. „Die Formensprache soll sich an den Treppenhäusern orientieren“, erklärt Michael Koopmann von der städtischen Grundstücksverwaltung GVE. Für Veranstaltungen wie Lesungen kann man das Loch mit einem Deckel verschließen, das Geländer kommt dann weg, „es passen ja schließlich 100 Leute hier ‘rein“.

„Eine klassische Bar gibt es in Essen schließlich noch nicht so oft"

Oben, rund ums Loch, soll vor allem Theaterbewirtschaftung stattfinden. „Obwohl“, sagt Tombeil, „das Sache des Pächters ist.“ Das breite Geschäft findet aber auf jeden Fall unten statt – an einer Bar, raumgroß. Und dahinter, quasi im früheren Buchladen, soll eine Lounge entstehen. „Eine klassische Bar“, findet Intendant Tombeil, „gibt es in Essen schließlich noch nicht so oft.“

Wie es genau aussehen wird, ist noch offen, „man wird sicher keine Plüschgeschichte draus machen“, sagt Tombeil, der die konzeptionelle Neuausrichtung für „einen absoluten Gewinn für die Innenstadt-Entwicklung“ hält. Die neue Bar könnte auch eng zusammenarbeiten mit den „Heldennächten“, der Discoreihe im Obergeschoss.

Theaterfest

1/30