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Das GOP-Varieté hat sein neues Programm für die Spielzeit 2012 vorgestellt: Sieben Shows sollen die Kulturen zusammenführen. Ob anspruchsvolle Akrobatik in "Asia" oder Wortwitz mit Kabarettist Martin Quilitz, es bleibt abwechslungsreich.
Das Privatfernsehen sucht „Das Supertalent“ nun schon zum fünften Mal. Millionen Zuschauer verfolgen die Sendung mit Neugier, Schadenfreude, Abscheu, aber auch Begeisterung und Faszination. Besonders beliebt: Akrobatikdarbietungen. Aber ob ausgefallene Luft-, Stangen- oder Trapezartistik – all das gab es längst vor der Bohlen-Show. Seit 1996 bietet das GOP-Varieté an der Rottstraße musikalische und künstlerische Live-Unterhaltung der Spitzenklasse. Und auch die Spielzeit 2012 wartet ab 3. November mit sieben innovativen Produktionen auf.
Jedes Stück eine neue Welt
„Das Varieté ist die einzige Kunstform, die Alt und Jung verbindet“, behauptet Werner Buss, der künstlerische Leiter des GOP Theaters. Gut, es sitzen auch genug Familien am Samstagabend zusammen vor der Kiste und trotzdem: Es ist nicht das Gleiche. Buss gestaltet seine Produktionen so, dass das Publikum von dem Abend berührt und inspiriert nach Hause geht. Und bis auf eine der sieben neuen Shows sollen das alle ohne Sprache und Moderation erzielen. Einzig Kabarettist Martin Quilitz, der schon Gags für Harald Schmidt schrieb, unterhält mit Wortwitz in der gleichnamigen Show Ende 2012.
Das GOP ganz in Rot
Einfühlsame Musik und die ausgefeilte, artistische Körpersprache allein sollen Emotionalität zum Ausdruck bringen und Kulturen verbinden – in jeder Show zu einem anderen Thema. Jedes Stück soll eine neue Welt eröffnen, so zeigt Benjamin Pring aus Weston in Massachusetts die anspruchsvolle, asiatische Akrobatik (ab März 2012 in der Show „Asia“) – „und das ist weit mehr, als man im klassischen Chinesischen Staatszirkus zu sehen bekommt“, sagt Buss. In rund zwei Jahren Vorbereitungszeit bereiste er den Globus, fand Inspiration und engagierte Künstler aus aller Welt für die neue Spielzeit. So auch Anna Kichtchenko aus Kanada, die in der Produktion „Dummy“ ab September nächsten Jahres mit ihrer Körperkunst die starre Welt der Plastikpuppen zum Leben erwecken wird. Begleitet wird sie von elektronischer Live-Musik und Eike von Stukenbrok (22), Absolvent der staatlichen Artistenschule in Berlin. Ein Ausnahmetalent, das bereits für den Eurovision Songcontest 2012 in Baku angefragt wurde. Dem Essener Varieté-Theater hat von Stukenbrok für „Dummy“ jedenfalls schon fest zugesagt. Eine Bestätigung für Busse – für ihn sei Esssen sowieso nicht erst seit 2010 Kulturhauptstadt.
2400 Shows begeisterten etwa 700.000 Besucher der fünf GOP-Varietés in der vergangenen Spielzeit insgesamt. Die neuen Produktionen sollen bis Dezember 2012 weiter mit internationalem Artistenpotenzial daran anschließen. „Wohingegen die Halbwertzeit für Bohlens Supertalente vergleichbar mit der adliger Minister hier in Deutschland ist“, meint GOP-Kabarettist Martin Quilitz.