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Unbekannte Täter haben den Rückriem-Quader im Stadtgarten mit rechten Parolen beschmiert: Worte wie „Zecke verrecke“ „zieren“ nun das Kunstwerk. Der Sprüche werden noch einige Zeit stehen bleiben. Die Stadt steht nun vor vielen offenen Fragen.

Das sogenannte Tag, das Erkennungszeichen eines Sprayers, prangt schon länger an einer Flanke des Quaders von Künstler Ulrich Rückriem im Stadtgarten. Frisch hinzugekommen sind Schmierereien mit rechten Parolen an allen vier Seiten. „Anti Antifa“ oder „Zecken raus“ sind dort zu lesen.

Bei der Stadt sitzt der Schock tief: Kulturdezernent Andreas Bomheuer sei „erschüttert“ gewesen, als er von dem Vandalismus erfahren habe, heißt es aus der Pressestelle der Stadt. Schließlich gehöre der Rückriem-Quader zu dessen persönlichen Favoriten als Kunstwerk im öffentlichen Raum. Klar ist bislang nur, dass die Beseitigung der Schäden erstens teuer sein wird und zweitens länger dauert: In den offenporigen Naturstein, den der Künstler verwendet hat, fressen sich die Schmierereien ganz besonders tief ein: Da könne man nicht „mit einem Eimer Wasser“ anrücken.

Viele offene Fragen

Vor allem aber gebe es derzeit noch viele offene Fragen, die geklärt werden müssten, etwa die Eigentumsverhältnisse: Unklar sei, ob die Skulptur der Stadt gehöre oder etwa dem anliegenden Museum Folkwang. Von der Frage des Besitzes hänge auch ab, ob Ansprüche aus einer Versicherung für den Schaden und dessen Beseitigung bestehen und ob Anzeige gegen unbekannt gestellt werde, so die Auskunft der städtischen Pressestelle. Unabhängig davon sei eine komplette Wiederherstellung des Quaders wegen des Materials wohl nicht möglich, lautet die Einschätzung der Stadt derzeit: Der Block aus Stein werde wohl bleibende Schäden davontragen.