Essen.

Wie riecht ein Bocks-Dickfuß? Wie fasst sich ein Hut aus Pilzen an? Wie sehen giftige Pilze aus? In der Ausstellung „Pilzwelten“ in der Orangerie im Grugapark werden noch bis zum Sonntag, 22. Mai, alle Sinne an über 20 Stationen angesprochen.

Unendlich häufig wird das eigene Gesicht in dem Kasten von den angebrachten Spiegeln vervielfacht. Zwei rotierende Drehteller mit aufgemalten Spiralen machen den Kopf ganz schummerig. Ein Fliegenpilz aus Pappmaché in der Mitte erinnert daran, dass man sich hier nicht auf einem psychedelischen Pilztrip befindet, sondern nur die Rauschwirkung einer Pilzvergiftung simuliert wird. Natürlich ist auf der Außenwand des Kastens ein Warnschild angebracht: Einem magischen „Mushroom-Trip“ wollen die Ausstellungsmacher ganz bestimmt keinen Vorschub leisten.

Dafür aber möglichst alle Besucher von groß bis klein mit auf die Reise durch die Welt der Pilze nehmen. „Es soll für alle etwas dabei sein. Dabei haben wir das Thema von unterhaltsam bis didaktisch möglichst unterschiedlich angepackt“, erläutert Professor Hardy Pfanz von der Universität Duisburg-Essen. Zusammen mit Dr. Martin Gülpen von der „Schule Natur“ im Park, Studenten, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Teilnehmern aus dem „Freiwilligen ökologischen Jahr“ und mehreren Werkstätten ihrer Arbeitgeber haben sie die Ausstellung mit dem Untertitel „Im Reich der Dunkelwesen“ zusammengestellt.

Der Hut aus Zunderschwamm ist weich wie Wildleder

Julia Kahle-Hausmann, Vorsitzende des Grugapark-Ausschusses, freut sich: „Dies ist die erste große gemeinsame Ausstellung, seitdem Universität und Park in 2008 eine Kooperation gestartet haben.“

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Von DerWesten

Eine Ausstellung, bei der es längst nicht nur etwas zu schauen gibt. So können die Besucher nacheinander in mehrere Holzkästchen mit Pilzen hineinschnuppern und feststellen, dass der Bocks-Dickfuß stinkt wie Schweißfüße und der Mandeltäubling eigentlich lecker nach Zyankali (bittere Mandeln) riecht.

Auch zum Anfassen gibt es etwas, etwa einen Hut aus Zunderschwamm, weich wie Wildleder. Wurde der Pilz vor der Erfindung des Zündholzes u.a. zum Funkenschlagen benutzt, so wird heute selten Kleidung daraus hergestellt..

Die Ausstellungsmacher veranschaulichen außerdem das Züchten von und das Färben mit Pilzen. Schautafeln zeigen noch einmal die giftigen Vertreter und ein Spielzeug-Pilzhaus der Schlümpfe zeigt, dass die Beteiligten Sinn für Humor haben. Nur eins findet man nicht: Pilzköpfe. Die gab es dann doch nur bei den Beatles.