Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) hat in seinem Grußwort bei der DGB-Maikundgebung auf dem Kennedyplatz für die Sanierung der Messe geworben. „Wir brauchen die Messe“, sagte er vor den rund 1500 Kundgebungsteilnehmern.
Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß unterstützt die städtische Ausstellungsgesellschaft bei ihrer Forderung nach Subventionen in dreistelliger Millionenhöhe und der umstrittenen Erweiterung in die Gruga; CDU, Grüne, FDP und Bürgerbündnis hatten statt des von Paß geforderten „starken Signals“ eine Überprüfung der Ausbaupläne beschlossen (die WAZ berichtete). Paß nannte diese Pläne in seinem Grußwort „notwendige Investitionen“ und verwies auf 3500 Arbeitsplätze in Essen, die von der Messe abhängig seien, etwa in der Gastronomie und Hotellerie in Rüttenscheid: „Wir haben allen Grund, die Messe zu stärken.“
Erfolg der Gewerkschaftsarbeit
Maikundgebung des DGB
1/42
Im Mittelpunkt der Kundgebung am Ende des Zuges vom Frohnhauser Markt zum Kennedyplatz stand die Gewerkschaftsforderung nach einem gesetzlich garantierten Mindestlohn. Aktueller Anlass: Seit dem 1. Mai dürfen Arbeitnehmer aus acht weiteren europäischen Ländern ihre Dienste auf dem deutschen Markt anbieten; die Gewerkschaften fürchten, dass dieses Angebot zu Lohndumping führt. DGB-Regionsvorsitzender Dieter Hillebrand: „8,50 Euro Stundenlohn - das ist das Mindeste.“
Als Erfolg der Gewerkschaftsarbeit wertete Hillebrand, dass das Uniklinikum sich Anfang des Jahres von der Arbeitnehmerüberlassung verabschiedet und seine Personalservice-Gesellschaft ge- schlossen hat. Alexander Prieß, Auszubildendenvertreter am Klinikum: „Die dort beschäftigten Kollegen waren fünf Jahre lang Gefangene des Missbrauchs von Leiharbeit. Vor diesem Kraftakt ziehe ich meinen Hut.“ Er beklagte Planungsunsicherheit für den Nachwuchs: „Trotz der Diskussion um den Fachkräftemangel steigt die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse.“
Die Forderung nach einer „ökologischen Dienstleistungs- und Industriepolitik“ stellte Uli Dettmann, stellvertretender DGB-Landesvorsitzender, in den Mittelpunkt seiner Maiansprache: Nicht nur die Reaktorkatastrophe in Japan, sondern auch der Klimawandel erzwängen ein Umdenken. Der Ausstieg aus der Kernenergie sei machbar: „Die Lichter sind nicht ausgegangen, als die Reaktoren still gelegt wurden.“ Er müsse aber sozial verträglich ausgestaltet werden. Dettmann forderte von der Energiewirtschaft einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und Beschäftigungsgarantien.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.