Essen..

Krise hin oder her, die Messe Essen besitzt noch immer Highlights: Mit der Equitana öffnet am Samstag die weltgrößte Messe des Pferdesports. Allein die Zahlen sind beeindruckend: 16 000 Liter Wasser und drei Tonnen Kraftfutter gilt es zu lagern.

Noch sind die Ränge in Halle 6 leer. Zwei Wochen haben die Messebauer an Tribünen und Bestuhlung für 5000 Besucher gearbeitet, haben mit Radladern Sandmassen in die riesige Halle gefahren, die nun wie eine Manege aussieht. Noch ist es ruhig. Ein Gespann dreht in der Halle seine Runden, Lichttechniker feilen an Show-Effekten. Manege frei heißt es für die Highlights der weltgrößten Messe des Pferdesports, der Equitana, jedoch erst am Samstag.

Nun lässt sich das Pferd nicht einfach so in die Box stellen. Bewegt werden muss es, gefüttert und getränkt. Ein logistischer Kraftakt. 16 000 Liter Wasser, 800 Ballen Stroh, 130 Ballen Heu und drei Tonnen Kraftfutter gilt es zu lagern, zu verfüttern - und am Ende der Nahrungskette wieder abzutransportieren. „Rund 70 Tonnen Pferdemist fallen während der neunTage an“, sagt Seidensticker.

Vertrag mit Equitana läuft bis 2019

Im Zwei-Jahres-Rhythmus bespielt der Messe-Veranstalter Reed Exhibitions die Messe Essen mit der Equitana. Ein Ende ist vorerst nicht zu befürchten. Während Reed die Aluminium und die Fibo aus Essen abzog, hat man sich mit der Equitana zunächst bis 2019 verpflichtet. Die Pferde-Messe ist längst ein Selbstläufer, wer Rang und Namen im Pferdesport hat, will hier präsent sein. So haben 850 Anbieter aus 25 Nationen Stände gebucht. Angereist sind sie mit hohen Erwartungen. Die Branche, dies zeigte jüngst eine Reed-Umfrage, hat das Tief der Wirtschaftskrise hinter sich gelassen. Mehr als 60 Prozent der Aussteller erwarten Gewinnsteigerungen - und das angesichts Umsätzen, die auch 2009 stark einknickten.

Ein solider Markt sei Deutschland, das zeigte besagte Umfrage, echtes Wachstum sehen die Aussteller hingegen in China, den GUS-Staaten, in Russland und dem Ostblock. Hoch sei dort das Interesse, steigend ist die Finanzkraft. So rechnet man mit zunehmend Fachpublikum aus dem Ausland. Was auch der Stadt Essen, dem Gastronomie- und Übernachtungsgeschäft ein Umsatzplus bescheren wird.

Isabell Werth lädt zur „Dressurclinic“

Wer nicht kaufen, sondern nur gucken und fachsimpeln oder unterhalten werden möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Züchter werden da sein und Profis, die Tipps geben. Zur „Dressurclinic“ lädt Isabell Werth, die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, am Sonntag, 13. März, ab 16.30 Uhr in Halle 6. Demonstrationen ihres Könnens zeigt die Weltklasse-Reiterin Anky van Grunsven; am Donnerstag, 17. März, ab 12 Uhr ist sie mit einem „Reining-Programm“ zu sehen, am Freitag, 18. März, wird sie ab 12 Uhr eine „Dressur-Demo“ zeigen. Der Altmeister des Natural Horsemanship Pat Parelli wird Reitsportfans am Donnerstag, 17. März, um 20 Uhr in seine „Reit-Philosophie“ einführen. Doch nicht nur die Stars der Szene kommen; insgesamt wird es in mehr als 700 Programmstunden in den Ringen und Foren sowie der Halle 6 Vorführungen geben.

Karten für die Equitana (12. bis 20. März) gibt‘s an den Samstagen und Sonntagen für Jugendliche, Schüler und Erwachsene für 20 Euro, Kinder bis 15 Jahre zahlen 9 Euro. An den Wochentagen kosten Tickets für Erwachsene 16 Euro, für Schüler und Studenten 10 Euro und für Kinder 9 Euro. Die Messe hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Sagen, Mythen, Stars und Legenden

Neun Monate Vorbereitungszeit setzt der Veranstalter Reed für die Equitana an - ein Aufwand, der nicht zuletzt den umfangreichen Attraktionen des Show-Reitens geschuldet ist. „Wir kaufen die Hop Top Show und die Hengstparade nicht als fertige Programme ein“, sagt Reed-Sprecher Mike Seidensticker, „sondern unsere Mitarbeiter reisen um die ganze Welt, um sich die besten Pferde-Shows anzusehen.“ So entstanden ist die Show Fabuloso, die am Samstag um 20 Uhr bei der Equitana (Halle 6) Premiere feiert.

Sagen und Mythen, Stars und Legenden ist das Programm überschrieben, das fabelhafte Pferde und phantastische Reiter zeigt. Mit Artistik, Freiheitsdressur und Dressur bis zur hohen Schule begeistern in diesem Jahr die Brüder Frédéric Pignon und Jean-Francois, die bereits in den Vorjahren die Show bereicherten. Mit Lorenzo haben die Veranstalter zudem den berühmtesten französischen Pferdeartisten verpflichtet. Begeistert hat er in vergangenen Jahren bereits mit seiner ungarischen Post mit acht Pferden - in diesem Jahr gibt’s eine Freiheitsdressur mit zwölf Pferden.

Eigens für die großen Abendshows wurde die Messe-Halle 6 mit Tribünen ausgerüstet, die um eine 65 Meter lange, 25 Meter breite Manege stehen. Als Bühnenbild wird eine 60 mal 9 Meter große LED-Wand installiert. Neben der Hop Top Show Fabuloso, die am 12., 16. 18. und 19 März jeweils um 20 Uhr in Halle 6 zu sehen ist, wird mit der Hengst-Parade ein weiteres Highlight zu sehen sein. Gezeigt wird die Show, die herausragende Zuchthengste wie Arpeggio und Goldfever präsentiert, einzig am Sonntag, 13. März, um 20 Uhr. Während der Show, bei der 100 Hengste zu sehen sind, werden die Zuchtgeschichten großer Linien der Warmblut- und Reitponyzucht in Generationen und Familienverbänden präsentiert.