Essen. .

Vor ausverkauftem Haus hat sich die schwedische Alternative-Rock-Kapelle „Royal Republic“ in der Zeche Carl königlich feiern lassen. Mit ihrer energiegeladenen Bühnen-Präsenz spornte die Band ihre Fans zu Höchstleistungen an - bis die BH’s flogen.

Vor ausverkauftem Haus hat sich die schwedische Alternative-Rock-Kapelle „Royal Republic“ in der Zeche Carl königlich feiern lassen. Das Konzert hatte alles, was ein rotzig-rockiger Abend braucht: Fliegende BH’s, ein erstaunliches Durchhaltevermögen beim Circle Pit und eine Band, die die Fans mit ihrer energiegeladenen Bühnen-Präsenz zu Höchstleistungen anspornte.

„We all gonna fall in love tonight“ – Frontmann Adam Grahn versprach nicht zu viel, als er mit seinen Jungs die Bühne der Kaue in Beschlag nahm. Zu diesem Zeitpunkt war es um die vornehmlich jungen Fans in der ersten Reihe bereits geschehen. Textsicher kreischten sie jede Zeile mit, die Grahn ins Mikro grölte. Immer wieder reckte der seine Faust in den Himmel. Der Name ist bei „Royal Republic“ schließlich Programm – wer so heißt, will auch königlich bejubelt werden. Damit hatten die Essener Fans kein Problem: Mitunter nahm das Konzert dank spontaner „Oh, wie ist das schön“-Rufe Volksfestcharakter an. Auch der Aufforderung „Ausziehen!“ kam Grahn nur zu gerne nach, ganz zur Freude der weiblichen Fans. Passend zum Stück „Underwear“ flogen schließlich auch BH’s auf die Bühne – die Grahn auch dann nicht lächerlich aussehen lassen, wenn er sie auf dem Kopf trägt.

Eine gute Stunde nahmen „Royal Republic“ majestätisch ihre Instrumente auseinander. Das Album „We are the Royal“ erwies sich dabei als perfekte Live-Platte. Die Frage, ob sie ein langsames oder schnelles Stück spielen sollen, war da wohl eher ironischer Natur – „Royal Republic“ können nur schnell, laut und druckvoll. Als zum Finale die ersten Akkorde von „Tommy-Gun“ durch die Kaue klangen, mobilisierten die nassgeschwitzen Fans noch einmal ihre letzten Energie-Reserven. Damit bescherten sie auch der Band einen unvergesslichen Abend. Die Ankündigung Grahns, nach Essen zu ziehen – man könnte sie ihm fast abkaufen.