Essen. Die Stadt soll den Wildwuchs bei Sprachförder-Angeboten in Kita und Schule eindämmen und ein neues Konzept vorlegen. Das fordert die SPD, weil das Angebot an Sprachförderung und Elternbildung an Schulen komplett unübersichtlich sei.

Die Stadt soll den Wildwuchs bei Sprachförder-Angeboten für Kinder in Kitas und Grundschulen beenden. Die vielen unterschiedlichen Kurse und Programme sollen künftig stärker auf ihre Erfolge, aber auch auf mögliche Unwirksamkeiten hin untersucht werden.

Das fordert die SPD in einem Antrag in der kommenden Ratssitzung am Mittwoch. Sie beantragt die Verwaltung, ein „integriertes Sprachförderkonzept“ zu erarbeiten, dessen Wirksamkeit regelmäßig überprüft werden muss. Der Antrag soll in mehreren Fachausschüssen diskutiert, eine Entscheidung im März gefällt werden. Kritik am Durcheinander bei der Sprachförderung gibt es schon lange: Bereits im Mai 2010 monierten Mitglieder des Schulausschusses, dass das Angebot an Sprachförderung und Elternbildung an Schulen komplett unübersichtlich sei: „Angaben über Erfolge sind nicht erkennbar“, kritisierte damals Manfred Reimer, der schulpolitische Sprecher der SPD, einen Bericht des RAA/Büros für interkulturelle Arbeit.

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Von DerWesten

Einen Monat später wurden auch im Integrationsrat seitens der CDU Stimmen laut, die besagten: Man benötige belastbare Daten über die Wirksamkeit von Sprachfördermaßnahmen in Kitas. Jene Wirksamkeit müsse vom Jugendamt „dokumentiert und belegt“ werden. Tatsächlich gibt es neben der obligatorischen Sprachstandserhebung „Delfin 4“ in Kitas ein großes Nebeneinander von Angeboten: Alphabetisierungsgruppen an Hauptschulen für Seiteneinsteiger, Kleinfördergruppen mit studentischer Unterstützung, Sprachförderung an Grundschulen im offenen Ganztag, Hausaufgabenbetreuung des türkischen Elternverbands, Gewaltpräventionsprojekte – und nicht zuletzt Angebote für Eltern, zum Beispiel das weit verbreitete „Rucksackprojekt“ mit Lehrmaterialien für daheim. Jenes gilt vielfach als veraltet.

„Es gibt eine Unzahl an Maßnahmen. Diese werden nur unzureichend aufeinander abgestimmt“, kritisiert Janine Laupenmühlen, die stv. SPD-Fraktionsvorsitzende. Schon im Juni hieß es seitens des RAA: Um die Wirksamkeit jener Programme zu überprüfen, sei weder genug Geld noch Personal vorhanden.