Essen.

Kriminelle haben eine neue Maschen für den Betrug an Geldautomaten entdeckt: „Cash-Trapping“. In Essen wurden die ersten vier Automaten so manipuliert. Auf den ersten Blick fällt der neue Trick nicht auf.

Mit einfachsten Mitteln fangen Kriminelle an Geldautomaten Bargeld ab: Aus einer Teppichleiste und Klebeband basteln sie eine Geld-Falle.

„Cash-Trapping“ heißt deshalb auch die Masche, mit der reisende Täter von Süddeutschland nordwärts wandern. Ein Dutzend Fälle hat es in Dortmund schon gegeben. Jetzt wurden die ersten vier Automaten in der Innenstadt, in Rüttenscheid und Bergerhausen manipuliert.

„Noten schießen gegen die aufgeklebte Blende“

Der Trick funktioniert an Automaten, die das Bargeld nicht in eine Schublade ausspucken, sondern durch einen Schlitz, erläutern Friedel Sohlmann und Frank Eisenburger, die Experten der Essener Kripo für Kriminalität an Bankautomaten. Die Täter bekleben die Höhlung der zurechtgesägten Teppichleiste mit doppelseitigem Klebeband und kleben die Leiste dann über den Ausgabeschlitz. Das fällt auf den ersten Blick nicht auf, weil der ohnehin durch eine Blende geschützt ist, die sich nur während der Geldausgabe öffnet. „Versucht der Benutzer Geld abzuheben, schießen die Noten gegen die aufgeklebte Blende und bleiben am Klebeband pappen“, sagt Eisenburger und illustriert den Trick mit einer sicher gestellten Blende, an der noch der Fetzen eines Zehn-Euro-Scheins klebt. „In einem Fall hat der Automat vier Scheine ausgegeben, und die waren alle weg. Das Return-Fach des Automaten war leer.“

Die Täter setzen darauf, dass die Kunden an eine Störung im Automaten glauben und die Filiale verlassen.Dann gehen die Täter an den Automaten und nehmen Blende und Geld ab. Als Schutzmaßnahme empfiehlt Sohlmann: „Moderne Geldautomaten sind so gut wie nie gestört. Wenn kein Geld kommt, entweder Personal alarmieren oder den Polizeinotruf wählen. Auf jeden Fall am Automaten stehen bleiben.“