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Keine drei Jahre nach ihrer Errichtung sind einige der Minifelder im Wert von 15.000 Euro, die der DFB der Stadt geschenkt hat, schon kaputt. Dabei hatte sich Essen verpflichtet, die Spielfelder 15 Jahre lang instand zu halten.

Die Begeisterung war WM-verdächtig, als der Deutsche Fußballbund (DFB) der Stadt sechs Mini-Fußballfelder schenkte. Keine drei Jahre später ist jetzt Ernüchterung eingekehrt. Denn einige der jeweils 15 000 Euro teuren Bolzplätze sind in einem erbärmlichen Zustand. Netze wurden mutwillig zerstört, Banden mit Graffiti besprüht. Im Sport- und Bäderausschuss sorgte dies in dieser Woche für Empörung. Denn: Die Stadt hat sich gegenüber dem DFB vertraglich verpflichtet, die Spielfelder zu pflegen und instand zu halten - und das 15 Jahre lang. Besonders zugesetzt worden ist den Plätzen an den Gesamtschulen Nord und Bockmühle. Im Ausschuss hieß es, die Schulen und Vereine hätten dafür zu sorgen, dass die Plätze repariert und beaufsichtigt würden.

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Von DerWesten

Das sieht Thomas Keller, Schulleiter der Gesamtschule Nord, ganz anders: „Wie sollen wir denn kontrollieren, wer nach der Schulzeit Anlagen außerhalb unseres Schulgeländes kaputt macht?“ Ein weiteres Problem, so Keller, sei die fehlende Einsicht auf das Gelände, das fernab jeder Straße mitten in einer Parkanlage liegt. So wäre es durchaus möglich, dass sich dort abends auch Leute treffen, die nicht Fußball spielen wollen, sondern die Anlagen vermüllen. „Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass wir das Spielfeld lieber auf dem Schulgelände hätten bauen sollen.“ Jenes wird spätestens um 18 Uhr abgeschlossen.

„Wir räumen hier immer viel Dreck weg“

Ähnliche Probleme hat auch Klaus Prepens, Schulleiter der Gesamtschule Bockmühle in Altendorf. Auch er ist empört über die Zerstörung der geschenkten Anlage. „Wir führen in allen Pausen Aufsicht. Aber über die Schulzeiten hinaus ist es nicht möglich, Aufsicht zu führen. Und genau dann kommt es erst zum Vandalismus.“ Schüler der Grundschule an der Heinrich-Strunk-Straße, die fast täglich auf dem Platz an der Bockmühle Fußball spielen, ärgern diese Zerstörungen. „Wenn die Netze kaputt gemacht werden und der Ball hindurchfällt, müssen wir über die Bande steigen, um den Ball zu holen“, sagt Markus (9). „Wir räumen hier immer viel Dreck weg. Der Müll liegt auf dem Boden, obwohl da vorne Aschentonnen stehen“, sagen Danilo (10) und Gianluca (9).

Zum Vergleich eine tadellos geführte Anlage im Ostviertel: Die Fachschaft Sport der Förderschule am Steeler Tor hat einen Plan entwickelt, nach dem Schüler und Lehrer täglich den Platz reinigen, pflegen und instand halten. Laub und Müll werden entfernt. „Kleinere Beschädigungen am Fangnetz reparieren die Sportlehrer selbst“, heißt es aus der Schule. Das Feld liegt auf dem Schulgelände. Das ist abends abgeschlossen. Es bleibt die Frage, wie diese Beschädigungen in Zukunft vermieden werden können. Eine Verlegung kommt derzeit nicht in Frage - sie wäre zu teuer.