DFB-Minispielfeld an der Förderschule Am Steeler Tor ist eingeweiht. Wichtiges Angebot für die Schüler.Kunstrasenplatz soll aber auch Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Wohnbereichen anziehen

Südostviertel. Das Spielfeld passt wie angegossen. Mitten im Innenhof der Förderschule Am Steeler Tor ragen die Banden und Ballnetze empor und begrenzen die 13 mal 20 Meter große Kunstrasenfläche, auf der ab jetzt gekickt werden darf.

Symbolischer könnte der Standort dieses, vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bezuschussten Mini-Spielfelds nicht sein: Mitten auf dem Hof und damit mitten im Schulalltag der Kinder und Jugendlichen. Und für die spielt Sport und besonders Fußball eine große Rolle.

"Beim Kicken können vor allem aufgestaute Aggressionen abgebaut werden", weiß Sportlehrer Alexander Barthmes. Dieses "Rauslassen überschüssiger Energien" sei für die Schüler, die eine besondere Förderung im Lern- und emotional-sozialen Bereich benötigen, sehr wichtig. "Außerdem lernen sie beim Spiel Teamfähigkeit und die Einhaltung von Regeln", erklärt Barthmes.

Mit rund vier Wochenstunden sieht der Lehrplan an der Förderschule doppelt so viel Sportunterricht vor wie an den meisten anderen Schulen. Hinzu kommen Am Steeler Tor noch drei Fußball-AG´s im Nachmittagsbereich, die immer überlaufen sind. "Bislang haben die Schüler auch bei gutem Wetter nur in der Halle spielen können. Das wird sich jetzt ändern. Der neue Platz ist schon jetzt die große Attraktion", fasst der Lehrer die Begeisterung seiner Schüler zusammen.

Das Mini-Spielfeld soll aber über den Schullalltag hinaus auch Strahlkraft in das umliegende Wohnumfeld entwickeln. Peter Valerius, Bürgermeisterter des Bezirks I, sieht für die Kinder in der näheren Umgebung "keinen vernünftigen Bolzplatz". Das neue Spielfeld soll auch ihnen jetzt zur Verfügung stehen. "Kicken darf dort jeder, und das täglich bis 21 Uhr", freut sich der Ortspolitiker.

Diese öffentliche Bespielbarkeit war eines der Hauptkriterien bei der Auswahl der Standorte. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die Plätze in direkter Nähe sozial schwächerer Wohnumfelder liegen.

Für den Bau der bundesweit 1000 Anlagen kamen vom DFB rund zwölf Millionen Euro, weitere Gelder flossen vom europäischen Fußballverband Uefa. In Essen sind so insgesamt sechs Mini-Spielfelder entstanden. Allein drei davon im Südosten un der Ruhrhalbinsel. Die Stadt musste dafür 140 000 Euro verbauen, um den Untergrund der Kunstrasenanlagen herzustellen. Und auch die Pflege und Instandhaltung obliegt der Kommune. Die Förderschule Am Steeler Tor sucht dafür noch Bürger, die für das Mini-Spielfeld an der Gustav-Hicking-Straße eine Patenschaft übernehmen.

Damit das runde Leder nach der offiziellen Einweihung auch sofort rollen kann, gibt es von Peter Valerius noch ein kleines Präsent für die Schüler: "Die BV I schenkt Euch den ersten Ball, für das erste Spiel", so der Bezirksbürgermeister.