Essen. Im Revierpark Nienhausen beginnt der Umbau zum Gesundheitspark. 2,85 Millionen Euro nehmen die Städte Essen und Gelsenkirchen sowie der Regionalverband Ruhr (RVR) in die Hand, um den Park zu einem Gesamtkunstwerk in Sachen Gesundheit umzubauen.
Mit der Umwandlung des Revierparks Nienhausen in einen Gesundheitspark wollen Essen, Gelsenkirchen und der Regionalverband Ruhr eine neue Besucher-Zielgruppe erschließen: eine 2,85 Millionen Euro teure Chance für den Park, dem 2007 noch der Kahlschlag drohte.
Wirtschaftlich betrachtet mache der Freibadbetrieb in Nienhausen keinen Sinn mehr, hatte ein Gutachter im Auftrag des RVR geurteilt. Gleichzeitig stellte der Park den Kulturbetrieb im Forum aus Geldmangel ein. Nach langen Diskussionen hat die Verbandversammlung des RVR eine kopernikanische Wende vollzogen und der Parkleitung grünes Licht und Geld für eine Nachrüstung gegeben. Die Räte in Essen und Gelsenkirchen haben nachgezogen, so dass das Unternehmen Gesundheitspark nun gestartet werden kann.
Becken im Freibad bleiben erhalten
„Beide Becken im Freibad bleiben und stehen nicht zur Disposition”, sagt Peter Dohle von der Parkverwaltung. „Wir brauchen das Bad, um junge Leute und Familien zu erreichen.” Denn der neue Anspruch des Gesundheitsparks umfasst auch die Verbindung der Generationen. Junges Publikum im Freibad, 200 000 vorwiegend ältere Menschen pro Jahr im Sauna-Badkomplex Activarium- und mit den neuen Angeboten peilen die Planer jetzt die Altersgruppe dazwischen an.
„Unsere neuen Angebote richten sich an die 30- bis 50-Jährigen. In der Altersgruppe darüber haben wir bereits eine große Stammkundschaft”, sagt Julia Trippler, die gerade ein Veranstaltungs- und Vermarktungskonzept entwirft. Ein neuer, großer Fitnessbereich soll im derzeit kaum genutzten Forum entstehen, der auch vom Essener Sportbund bespielt werden soll. Der Bedarf ist da: „Im derzeitigen Fitnessbereich haben wir wegen der großen Nachfrage seit zwei Jahren Aufnahmestopp”, sagt Dohle.
Planer nehmen Sportbund mit ins Boot
Den Sportbund nehmen die Planer mit ins Boot, weil er schon in vielen Sport- und Gesundheitszen-tren erfolgreiche Fitnessprogramme aufgebaut hat. Dazu soll es unter einem Dach medizinische Therapie- und Behandlungsangebote geben: „Wir sind mit Ärzten im Gespräch”, sagt Dohle.. Außerdem sollen im Forum neue Seminarräume entstehen.
Im bisherigen Fitnessbereich soll Wellness einziehen - von der Massage über die Nagelbehandlung bis zum Friseur. Eine Klamme für die Angebote wird ein neuer Haupteingang bilden, der ab Herbst vor das Forum gebaut werden soll. Gesundheit wird auch im Park selbst ein Thema werden. Die Kneipp-Becken hat die Parkleitung schon wieder aus den Büschen ausgegraben. Ein Barfußparcours „für alle Sinne” ist ebenso geplant wie Strecken für Läufer und Nordic Walking. Die große Baustelle kommt 2010: Da werden Saunen und Bad umgestaltet.