Essen. .

Den Auswanderer-König gibt es jetzt sogar als Comic-Figur. Konny Reimann tourt derzeit durch Deutschland. Warum es mit ihm und seiner Familie immer weiter geht, darüber spricht er im Interview. Reimann ist „in Form“.

Die Rente steht für Konny Reimann noch lange bevor. Solange man Ziele habe, bleibe man jung, verrät der Auswanderer-König im Gespräch. Im Interview verrät Reimann auch, was seine Fans auf seiner Tour erwartet. Am Freitag, 19. November, präsentiert er sich in der Zeche Carl. In der Mayer’schen Buchhandlung in Köln bittet am 20. November gleich die ganze Familie zur Autogrammstunde.

Sie gelten als Deutschlands Auswanderer-König. Froh, wieder in Deutschland zu sein?

Konny Reimann: Es ist immer wieder schön, in der Heimat zu sein und ich freue mich besonders, während der Tournee nach Hamburg zurückzukehren. Hamburg – das ist meine Heimat.

„Der ist genau so wie ich. Der nimmt sich nichts“

Jetzt auch noch Konny, der Comic. Wie lebt es sich als Zeichentrick-Figur?

Ich bin ganz gut getroffen, besonders, was die Mimik betrifft. Der ist genau so wie ich. Der nimmt sich nichts.

Sie sind auf großer Deutschland-Tour. Wie muss man sich ihre Auftritte vorstellen?

Es ist ja nicht unbedingt eine Lesereise. Natürlich habe ich ein Manuskript dabei – ich bin ja kein Profi. Ich werde viele Geschichten erzählen, vom Auswandern etwa, aktuelle Sachen und Dinge aus dem früheren Leben. Ich war ja immer so ein bisschen anders. Es sind einfach viele lustige Episoden aus meinem Leben.

Was ist in Ihrer neuen Heimat anders als in Deutschland?

Die Freundlichkeit und die Liebenswürdigkeit der Menschen in Texas. Die ist einfach unübertroffen.

„Als erstes habe ich meine Lederkutte aus dem Koffer geholt“

Nur mit der Sprache hatten Sie zunächst so ihre Probleme?

Wenn uns jemand angesprochen hat, sind wir sofort weggegangen. Die Sprachbarriere war groß. So war es anfangs bei Wal-Mart: Wir sind nur dahin gegangen, wo gerade keine Verkäufer sind – und dann sind die uns auch noch hinterher gelaufen.

Klimatechnisch müssen Sie sich in Deutschland ganz schön umgewöhnen?

In Texas sind es im Moment über 35 Grad im Schatten und über 20 Grad Wassertemperatur – sehr angenehm. Hier frösteln wir, schließlich kann man hier nicht mehr abends oder tagsüber im T-Shirt rumlaufen. Als erstes habe ich nach der Ankunft in Deutschland meine Lederkutte aus dem Koffer geholt. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, was das Klima betrifft.

Während der Tour werden Sie in Deutschland viel rumkommen.

Ja, aber wir sehen ja leider so gut wie gar nichts von den Städten. Dabei sind sogar Städte dabei, die ich noch gar nicht gesehen oder von deren Namen ich noch nie gehört habe.

„An Autogrammstunden oder so hätte früher keiner dran gedacht“

Sind Sie über ihren Ruhm noch überrascht?

An Autogrammstunden oder so hätte früher keiner dran gedacht, als wir das erste Jahr drüben waren. Es ist langsam gewachsen mit der Popularität. Und heute ist es komplett anders geworden, als wir uns das damals vorgestellt haben. Trotzdem: Alles, was wir machen, ist wohlüberlegt.

Sehen Sie die Gefahr, dass sich Ihre Fans irgendwann an Ihnen satt gesehen haben?

Solange wir immer noch soviel Blödsinn machen – und es geht ja immer weiter. Solange ich alles selbst mache, solange können sich die Leute mit mir identifizieren.

Wann geht Konny Reimann in Rente?

Das gibt es nicht. Ich werde noch die nächsten 10, 15 Jahre weiterarbeiten. Ich mache weiter. Solange man Ziele hat, solange bleibt man jung und rostet nicht ein. Ich bin ja in Form.