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Die Stadt Essen ändert bei den weiterführenden Schulen ihr Anmeldeverfahren. Demnach müssen demnächst alle Schulformen gleichzeitig die Anmeldungen entgegen nehmen. Bislang hatten die Gesamtschulen ein Privileg.

Die Stadt ändert im kommenden Jahr das Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen. Die acht Essener Gesamtschulen können dann nicht mehr vor allen anderen Schulen zuerst die Anmeldungen entgegennehmen. Stattdessen finden die Anmeldungen zeitgleich an allen Gesamtschulen, Gymnasien, Haupt- und Realschulen statt.

Das Verfahren, das die Verwaltung in den vergangenen Jahren angewandt hat, war demnach nicht rechtens. Das bestätigte eine Sprechern der Düsseldorfer Bezirksregierung. Die Behörde hat die Stadt angewiesen, das Verfahren jetzt zu ändern und alle Schulen gleichzeitig Anmeldungen entgegennehmen zu lassen.

„Es ist per Erlass vorgegeben, dass alle Schulformen gleichzeitig mit der Anmeldung starten müssen und keine Schulform vorgezogen werden darf“, so die Sprecherin. Das sei in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Landes NRW klar festgelegt.

In diesem Kalenderjahr lief die Anmeldephase noch so ab: Die Gesamtschulen machten den Anfang (4. bis 6. Februar 2010), es folgten Haupt- und Realschulen (18. bis 20 Februar), schließlich waren die Gymnasien dran (20. Februar). Im folgenden Jahr können Eltern ihre Kinder jetzt zu folgenden Terminen anmelden: Gesamtschulen, Gymnasien, Haupt- und Realschulen nehmen vom 17. bis 19. Februar Anmeldungen entgegen, täglich jeweils von 9 bis 12 Uhr. Falls die Erst-Anmeldung ohne Erfolg war, gibt es zwei weitere Termine: 11. März (Haupt- und Realschulen) sowie 12. März (Gymnasien).

„Gesamtschulen sind bevorzugt worden.“

Ralf Witzel, Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes, begrüßt die Neuregelung des Anmeldeverfahrens: „Ich gehöre seit Jahren zu den Kritikern des alten Systems. Gesamtschulen sind dabei systematisch privilegiert worden, und die Stadt hat gegen die Erlass-Lage gehandelt.“ Viele Eltern hätten in der Vergangenheit ihre Kinder sicherheitshalber immer zuerst auf Gesamtschulen angemeldet, glaubt Witzel. Dadurch sei ein Teil der starken Nachfrage bei Gesamtschulen zu erklären.

Vier der acht Essener Gesamtschulen (Frida Levy, Borbeck, Heinemann und Erich Kästner) haben in diesem Jahr Schüler abweisen müssen wegen zu hoher Anmeldezahlen. Leo von Treeck, Sprecher der acht Gesamtschulen in Essen und Leiter der Erich-Kästner-Gesamtschule, sieht das erwartungsgemäß anders: „Die hohen Anmeldezahlen an einigen Gesamtschulen haben nichts mit dem Anmeldeverfahren zu tun.“

Ungeändert bleibt, dass die Schulen in privater Trägerschaft (Stoppenberg, Don Bosco, Marienschule, BMV) bei den Anmeldungen den Anfang machen – noch vor allen anderen. Termin 2011: 12. Februar.