Essen. .

Das Wartezimmer ist voll: „Judith“ hat Ohrenschmerzen, „Muffy“ hat „Aua“ im Bein Krokodil Bruno hat den Schwanz gebrochen und ein Hase hat Steine im Bauch. All die kleinen Patienten aus Plüsch sitzen da - auf dem Schoß ihrer kaum größeren „Mamas“ und „Papas“.

Am Dienstag öffnete das Teddy-Krankenhaus auf dem Gelände des Elisabeth-Krankenhaus für drei Tage seine Pforten. Über 1000 Vorschulkinder aus rund 60 Kindergärten im Stadtgebiet haben sich bereits einen Untersuchungstermin geben lassen.

Erste Anlaufstelle für die Kleinen ist das Wartezimmer

„Ziel ist, den Kindern hier in entspannter Atmosphäre und auf spielerische Art und Weise die Angst vor Ärzten, Untersuchungen und Krankenhaus zu nehmen“, erklärt Dr. Matthias Dittes, Geschäftsführer des Elisabeth-Krankenhauses. Nach den Erfolgen in den letzten Jahren wurde die Zeltstadt des Teddy-Krankenhauses bereits zum dritten Mal aufgebaut. AOK Rheinland/Hamburg, Elisabeth-Krankenhaus, Deutsches Rotes Kreuz, Sanitätshaus Luttermann sowie die Medizinfachschaft der Universität Duisburg Essen tragen die Aktion.

Erste Anlaufstelle für die Kleinen ist natürlich - wie im wahren Leben - das Wartezimmer. Hier sitzen sie mit ihren Lieblingen auf dem Schoß und erzählen deren Leidensgeschichten. „Sophie konnte nicht hören“, klagt Emma (5) und schaut ihren Teddy kritisch an. „Ich hab ihr schon so oft gesagt, sie soll nicht auf dem Hochbett rumklettern. Aber sie kann ja nicht hören. Und nun ist es passiert, und sie ist heruntergefallen. Wahrscheinlich hat sie sich den Arm gebrochen.“

Krankenhaus für Kinder

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    Gewissheit bringt dann der Besuch im Untersuchungszimmer. Erst erhält Sophie die Krankenakte für ihre „Sophie“, dann geht’s zum Röntgen. „Was ist passiert“, will Radiologin Maria Göbel, im wahren Leben Medizinstudentin im 3. Semester, wissen. Und Emma erzählt wieder die Geschichte vom Sturz. Und einen Moment und eine Aufnahme mit dem (Röntgen-)Kopiergerät später steht fest: Der Arm ist tatsächlich gebrochen.

    Nun muss Emma mit ihrer „Sophie“ in den OP. Sie erhält eine grüne Haube für ihre langen blonden Haare, damit sie bei ihrem Teddy bleiben kann. Betäubt von einer Spritze erhält der dann von Chirurgin alias Medizinstudentin Katharina Ströbach einen schicken blauen Gipsverband. Und Emma streichelt „Sophie“ beruhigend über den Kopf: „Ich bin ja da!“ Zum Schluss holt sich Emma noch Medizin - ein paar Bonbons - für ihren Teddy in der Apotheke ab, dann ist alles überstanden. „Morgen wird’s Sophie schon besser gehen“, freut sich Emma und streichelt ihrem Teddy wieder über den wuscheligen Kopf.

    Im Vorfeld haben die Erzieherinnen die Kinder ausführlich auf den Ausflug ins Teddy- Krankenhaus vorbereitet und diesen oftmals in umfassende Projektwochen zum Thema Gesundheit und Ernährung eingebettet. So beispielsweise die Kindertagesstätte Don Bosco aus Borbeck. Mit 29 Vorschulkindern nimmt die Kita bereits zum zweiten Mal an der Aktion teil. „Rund um den Ausflug bieten wir beispielsweise spezielle Bewegungsangebote. Gesundes Frühstück und Erste-Hilfe-Kurse für Eltern an“, erklärt Erzieherin Annette Herkenrath. Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zeige, dass der Ausflug ins Teddy-Krankenhaus von den Kindern gut angenommen wird. „Erstmal sind sie natürlich sehr aufgeregt“, so Herkenrath. „Doch auch im Nachhinein kommen noch viele Fragen und wir arbeiten die Thematik in den Gruppen dann weiter auf.“

    Blick in einen Krankenwagen

    Das Teddy-Krankenhaus auf dem Gelände des Elisabeth-Krankenhauses, Klara-Kopp-Weg 1-3, ist noch bis morgen, 28. Oktober, von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Über 1000 Vorschulkinder aus rund 60 Kindertagesstätten haben sich im Vorfeld angemeldet. Einzelne „Notfallpatienten“ aus Plüsch können ohne vorherige Terminabsprache zur Behandlung in die Zeltstadt gebracht werden. Übrigens: Wer einen Blick in einen Krankenwagen tun möchte, hat dazu ebenfalls Gelegenheit. Interessierte Kinder können Geräte und Innenleben des Fahrzeugs anschauen und die Liege ausprobieren.