Essen/Düsseldorf.

Weil sie ihr in Deutschland „nur lästig fallen würden“, hat eine in Essen wohnende Frau aus Kamerun am Montagmittag ihren Sohn (9 Jahre) und ihre Tochter (7 Jahre) am Düsseldorfer Flughafen ausgesetzt.

Dramatische Kindesaussetzung am Düsseldorfer Flughafen: Eine in Essen wohnende Frau aus Kamerun hat am Mittag ihren Sohn (9 Jahre) und ihre Tochter (7 Jahre) am Flughafen ausgesetzt weil sie ihr in Deutschland nur „lästig fallen würden“. Das berichteten die Kinder später der Polizei. Bundespolizisten war bei der Abflugkontrolle aufgefallen, dass eine angebliche Familie gar keine war. Die angeblichen Angehörigen der Kinder waren mit ihnen gar nicht verwandt.

Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, dass die Essenerin ihre Kinder zum Flughafen gebracht hat, um sie über den libyschen Flughafen Tripolis nach Duala zu bringen, der größten Stadt Kameruns. Am Flughafen sprach sie zwei fremde Kameruner an und hat dem 30-jährigen Mann und der 24-jährigen Frau die Kinder übergeben. „Wir nehmen derzeit an, dass sie in guter Absicht gehandelt haben“, sagt Achim Berkenkötter von der Flughafen-Inspektion.

Eine Befragung der Kinder ergab: Offenkundig waren sie eingeschüchtert worden. Sie sagten, sie hätten sich gegen die Ausreise nicht wehren wollten, weil ihre Mutter sonst „schreien würde“ Berkenkötter: „Die Mutter hat ihnen klar gesagt, dass sie ihr lästig sind.“ Die Kinder sind in der Obhut des Jugendamtes. Die Bundespolizei ermittelt gegen die Mutter. Auf Kindesaussetzung steht Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren.