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Die Zukunft des Dellwiger Freibades „Hesse“ rückt wieder in den Fokus der Politik. Die Bezirksregierung verlangt noch in diesem Jahr ein schlüssiges Sparkonzept. Sonst bleiben Millionen für Investitionen gesperrt.

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Für Mitte September hat der Dachverband der Essener Sportvereine Verwaltung und Politik zu einem „sportpolitischen Gedankenaustausch“ eingeladen. Ganz oben auf der Agenda steht das Bäderkonzept und damit die Frage, wo die Stadt den Rotstift ansetzen will, um nachhaltig zu sparen. Noch in diesem Jahr verlangt Düsseldorf eine schlüssige Antwort. Die Erwartungshaltung ist klar, auch wenn es die Bezirksregierung selbst so deutlich nicht formuliert: Die Stadt wird sich mindestens von einem Bad trennen müssen. In der Stadtverwaltung sehen sie dazu jedenfalls keine Alternative.

Zukunft des Freibads „Hesse“ rückt wieder in den Fokus

In den Fokus rückt damit erneut die Zukunft des Freibades „Hesse“ in Dellwig. Zur Erinnerung: Die Bezirksregierung trat erst auf den Plan, als der Rat den Schließungsbeschluss im November 2009 aufhob. „Hesse ist überall“ – für die SPD war der Slogan im Kommunalwahlkampf Leitmotiv gewesen. Gesprächen über einen alternativen Standort für ein Schwimmbad im Nordwesten verschließen sich die Sozialdemokraten aber nicht. „Das Wasser bleibt bei Hesse drin, so lange es keinen Ersatzstandort gibt“, sagte gestern SPD-Fraktionsgeschäftsführer Roman Brüx. Das Dogma, „Hesse“ um jeden Preis zu erhalten, scheint zu bröckeln.

Bei der Suche nach einem Baufeld für ein neues Nordwest-Bad konzentriert sich die Verwaltung auf folgende Flächen: ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Frintroper Straße, das auch die dortige Jugendverkehrsschule umfasst; ein 25.000 Quadratmeter großes Areal entlang des Borbecker Mühlenbachs an der Wüstenhöfer Straße; und ein 28.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Grieperstraße in Altendorf, das heute teilweise von Kleingärtnern beackert wird.

Pachtvertrag läuft aus

Ins Auge gefasst haben die Planer ferner ein 40.000 Quadratmeter großes Gelände zwischen Haus-Berge- und Helenenstraße; Eigentümer ist allerdings Thyssen-Krupp, im Flächennutzungsplan ist das Areal als Wohnbaugebiet ausgewiesen. Laut Verwaltung sind alle vier Standorte nicht abschließend geprüft. Völlig offen ist, was gebaut werden soll: ein Kombibad oder ein Hallenbad mit Liegewiese? Was darf es kosten? Mehr als zehn Millionen Euro hält Stadtdirektor Christian Hülsmann bei der Bezirksregierung kaum für durchsetzbar und dies nur, wenn auch das Borbecker Hallenbad aufgegeben wird; dort drücke ein Investitionsstau von mindestens drei Millionen Euro.

„Hesse“-Betreiber Ruwa Dellwig macht derweil Druck. Vorsitzender Klaus Görtz verlangt Planungssicherheit bis 2012. Investitionen stünden an, so 6000 Euro in Filtertechnik „Ich werde einen Teufel tun und in den blauen Dunst investieren“, sagt Görtz. Aus seiner Sicht verständlich. Ende September läuft der Pachtvertrag mit der Stadt aus.

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