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Fünf Städte, darunter Essen, sind beim großen Stadtentwicklungswettbewerb „Innovation City“ noch im Rennen. Auch Experten der Universität sind mit an Bord. Den Titel nach Essen zu holen, wäre auch ein großer Gewinn für die Uni.

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Anfang Oktober muss das 20-köpfige Expertenteam – zu dem auch Fachleute der Uni Duisburg-Essen (UDE) gehören – seine Projektskizze einreichen. Aus ihr soll hervorgehen, warum gerade Essen es verdient, als besonders innovative Vorzeige-Stadt zu gelten, die weltweit Maßstäbe in den Bereichen umweltfreundliches Arbeiten und Wohnen, gepaart mit einer hohen Lebensqualität setzen kann.

Sollte es den Essenern gelingen, den Titel „Innovation City“ einzuheimsen, wäre dies ein Gewinn für die Stadt – aber auch ein großer Gewinn für die Hochschule. Die Uni-Experten arbeiten derzeit fachübergreifend an einen gewaltigen Theorie-Praxis-Transfer, dessen Ergebnis ein Konzept namens „Green Urban Campus“ sein wird, für das sie auf ihre wissenschaftlichen Erfahrungen zurückgreifen können.

„An der Universität beschäftigen wir uns schon lange mit den Themen ökologische und soziale Nachhaltigkeit“, sagt Thomas Hanke, der an der UDE gemeinsam mit dem Umweltwissenschaftler Klaus Krumme für die Koordination des „Innovation City“-Wettbewerbs zuständig ist. „Wir können daher an vorhandene Entwicklungen andocken und sie im Rahmen des Wettbewerbs weiterdenken“, so Krumme.

Doch wie sähe der „Grüne Campus“ aus? Ideen gibt es viele. „Wir müssen die Jury mit einer Vision überzeugen und einen Weg in Richtung Zukunft aufzeigen. Die Kostenfrage kann in der jetzigen Projektphase noch vernachlässigt werden“, sagt Hanke und nennt einige Eckpunkte.

Viel ließe sich mit baulichen Veränderungen und Modernisierungen erreichen, etwa durch moderne Wärmedämmung, neue Fenster oder den Ersatz von Leuchtstoffröhren durch LEDs. Außerdem könnten Fassaden begrünt und So-laranlagen auf den Dächern installiert werden. Auch mit Bewegungsmeldern, effizienter Lampenschaltung, Heizungs- und Aufzugssteuerung ließe sich Energie einsparen.

Fleischfreie Tage

Das größte Potenzial an Energieeffizienz könne jedoch bei Neubauten erschlossen werden. So entstehe etwa das neue „Rotationsgebäude“, ein Mehrzweck-Bau mit Lehr- und Lernflächen sowie La-bors, das ab September 2011 auf dem Campus gebaut wird, nach modernsten Standards.

Doch Kleinvieh macht auch Mist – und sorgt zudem für CO2-Ausstoß. Daher denke man aus Gründen des Um-weltschutzes beispielsweise auch über fleischfreie Tage in der Mensa nach.

Wichtig bei allen Überlegungen, sei auch der Faktor Mensch. Denn es sind Menschen, die sich an der Uni aufhalten und wohlfühlen sollen. Daher begrüßen die Experten den Bau des neuen Campus-Forums mit künstlichem Wasserlauf, die Vergrößerung des Biergartenbereichs der Cafeteria und denken sogar über die Einrichtung einer begrünten Sonnenterrasse auf dem Dach des Hörsaalzentrums nach.

Übrigens, auch Studenten tragen ihren Teil zum „Grünen Campus“ bei: Schon 2005 gründete sich die „Initiative für Nachhaltigkeit“, die in Vorträgen und Projekten über den verantwortungsvollen Um-gang mit Ressourcen informiert. Aktuell arbeiten sie etwa an Aufklebern, die neben Wasserhähnen mahnen, diese komplett zuzudrehen, oder neben Lichtschaltern mit dem Hinweis „Licht aus!“ daran erinnern, diesen vor Verlassen des Raumes zu betätigen.

Jeder kann also seinen Teil zum Gelingen des „Grünen Campus“ beitragen. „Es ist ein großes Vorhaben, das nur funktioniert, wenn jeder Einzelne darin eingebunden wird“, sagt Krumme.