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Bei acht Ortsterminen informiert die Stadt über die geplanten Baumfällungen. Der erste Waldrundgang in Haarzopf verlief sehr friedlich. Nur vereinzelt waren kritische Stimmen zu hören.

Proteststürme und aufgebrachte Anwohner? Fehlanzeige. Interessiert hören die elf Besucher dem zuständigen Förster Armin Wuttke zu. Der führt die kleine Gruppe durch das Wäldchen am Ruhmbach in Haarzopf und erklärt, warum und welche Bäume die Stadt zu fällen gedenkt.

Bis die Forstarbeiter zur Säge greifen, dauert es zwar noch ein wenig: Anfang November sollen die Fällarbeiten in dem kleinen Busch beginnen. Aber schon jetzt sind die betroffenen Bäume mit Zahlen, Punkten oder einem X markiert – je nachdem, zu welcher Fällgruppe sie gehören. Und schon jetzt suchen die städtischen Forstbeamten den Dialog mit den Anwohnern. Der Ortstermin in Haarzopf ist die erste von acht Informationsveranstaltungen in den betroffenen Stadtbezirken.

„Wenn es wirklich los geht, kann es mit der Ruhe vorbei sein“

„Bei vielen Fällungen fühlt man sich als Bürger überrumpelt. Aber hier habe ich den Eindruck, dass die Forstarbeiter sehr sorgfältig vorgehen“, sagt eine Anwohnerin. Damit steht sie stellvertretend für die Mehrheit der Anwesenden. Fast alle haben Verständnis für die Durchforstung, Kritische Fragen sind kaum zu hören.

Ob das die Ruhe vor dem Sturm ist? Förster Armin Wuttke hat die Erfahrung gemacht, dass es bei den Ortsterminen meist sehr friedlich zugeht: „Wenn die Kettensägen dann wirklich kreischen und die Anwohner merken, dass es jetzt los geht, kann das aber ganz anders aussehen.“

Zwei kritische Stimmen gibt es dann aber doch noch. Die Gruppe hat sich schon aufgelöst, nur Lothar Kalka und Gerd Henkel sind geblieben und diskutieren mit dem Förster über das Wäldchen am Scheidtbusch. Schöne und gesunde alte Buchen stünden da hinter ihren Häusern in Fulerum – und die sind jetzt markiert. Dass sie gefällt werden, wollen Kalka und Henkel verhindern. „Mal sehen, ob die Stadt mit sich reden lässt, oder ob die Informationspolitik bloß eine leere Worthülse ist.“