Essen/Duisburg. .

Hochschul-„Merchandising“ - in den USA längst Tradition - etabliert sich auch an der Universität Duisburg-Essen. 17 Produkte hat die Uni im Angebot, vom T-Shirt bis zur Kaffeetasse.

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Von DerWesten

Studenten prestigeträchtiger Universitäten, wie „Harvard“, „Yale“ oder „Oxford“, tragen sie voller Selbstbewusstsein zur Schau: T-Shirts, Pullis, sogar Unterhosen mit dem Logo oder Namenszug ihrer Hochschule. Doch auch in Deutschland sind die Universitäten in den vergangenen Jahren reihenweise auf diesen Zug aufgesprungen. Auch die Uni Duisburg-Essen.

17 Produkte hat die Hochschule im Angebot. Es gibt unter anderem Kugelschreiber, Hemden, Pullis, Krawatten, Einstecktücher, Regenschirme, Uhren, Kaffeetassen, Sticker - brandneu im Programm ist ein blauer Schlüsselanhänger aus Filz mit dem Aufdruck: „Schlüssel zum Wissen“.

Alle „Fan-Artikel“ schmückt der Schriftzug „Universität Duisburg-Essen“ und das passende Kürzel „UDE“. Auf dem Campus werden die Produkte in der Heinrich-Heine-Buchhandlung verkauft.

T-Shirts und Kapuzenpullover sind besonders gefragt

„Am stärksten nachgefragt werden unsere T-Shirts und Kapuzenpullover“, sagt die UDE-Merchandising-Beauftragte Stella Gummersbach. Ein weiterer Verkaufsschlager sei der Kugelschreiber mit integriertem Laserpointer und 8-Gigabyte-USB-Stick. Trotz des für Studenten recht hohen Preises von 35,90 Euro.

Chic und neu: Die Uhren der UDE. Foto: Arnold Rennemeyer
Chic und neu: Die Uhren der UDE. Foto: Arnold Rennemeyer © WAZ FotoPool

Das Merchandising-Engagement der Uni Duisburg-Essen begann 2006. Der damalige Rektor der UDE, Lothar Zechlin, wandte sich mit einer „Wir wollen jetzt auch so was“-Anfrage an die Pressestelle der Hochschule. Diese klärte mit der Rechtsabteilung, unter welchen Bedingungen eine Hochschule solch ein unternehmerisches Risiko eingehen kann, beziehungsweise darf, und begann danach die Entwicklung der Fan-Artikel.

„Wir legen bei unseren Produkten großen Wert auf hohe Qualität und eine zurückhaltende Farbgebung. Blau und Weiß sind daher die dominierenden Farbtöne“, sagt Uni-Sprecherin Beate Kostka.

Im Sommer soll Online-Shop freigeschaltet werden

Beim Merchandising gehe es nicht vornehmlich darum, Gewinn zu erzielen, sondern darum „ein Wir-Gefühl zu erzeugen“, sagt Stella Gummersbach, und natürlich solle die Hochschule auch „als Marke etabliert werden.“ Trotz günstiger Verkaufspreise, die knapp über den Eigenkosten lägen, schreibe die Universität mit ihrer Produktreihe schwarze Zahlen. Noch im Sommer soll ein Online-Shop freigeschaltet werden.

Wenngleich die Frage im Raum steht, wer die Produkte eigentlich kauft, denn auf dem Campus sind Studenten, die sich mit „UDE“-Klamotten einkleiden und damit Werbung für die hiesige Bildungsschmiede machen, eine Ausnahmeerscheinung

Doch nicht nur Studenten gehören zur Zielgruppe für die Merchandising-Artikel, auch Mitarbeiter und Lehrkräfte. So bekommt etwa ein Professor, der zu Besuch an die UDE kommt, als Gastgeschenk eine Krawatte, und neuen Dozenten werden „UDE“- Tassen als Willkommensgruß überreicht.

In Amerika haben die Produkte übrigens zuweilen richtigen Sammlerwert. Unis beschäftigen ganze Abteilungen, die Markenrechtsverstößte verfolgen. So weit ist es an der UDE aber noch nicht.