Essen.

Das Jobcenter an der Bismarckstraße in Essen wird jetzt von einem Sicherheitsdienst überwacht. Mit dieser Entscheidung reagiert die Geschäftsführung des Jobcenters auf die Messerattacke am 18. März, bei der ein 29-Jähriger zwei Mitarbeiter mit einem Teppichmesser angegriffen hatte.

Die Einschaltung des Sicherheitdienstes für das Jobcenter an der Bismarckstraße in Essen sei eine „vorläufige Maßnahme“, sagt Jobcenter-Sprecherin Heike Schupetta. Sie solle so lange dauern, bis die Geschäftsführung des Jobcenters über strukturelle Sicherheitsmaßnahmen entschieden und diese umgesetzt habe.

Neue Qualität der Gewalt

Am Morgen des 18. März war ein Gespräch über eine Beschwerde des 29-jährigen Esseners eskaliert. Bei einem Termin mit seinem Sachbearbeiter und dessen Abteilungsleiter hatte der 29-Jährige ein mitgebrachtes Teppichmesser gezogen und war auf die beiden Mitarbeiter (41 und 43 Jahre) losgegangen. Obwohl die Männer Verletzungen am Oberkörper erlitten, konnten sie den Angreifer in einem Büro einschließen, bis die Polizei eintraf. Der 29-Jährige wurde inzwischen psychiatrisch beurteilt und mit einem Unterbringungsbeschluss in die Psychiatrie eingewiesen, sagt Polizeisprecher Lars Lindemann.

Geschäftsführung und Personalrat hatten nach der Attacke von einer neuen Qualität der Gewalt gesprochen.- „Mit diesem tätlichen Angriff ist qualitativ eine Grenze überschritten worden, die alle dazu auffordern muss, klar Stellung zu beziehen“, heißt es in einer Reaktion des Personalrates der Agentur für Arbeit. Er hatte Sicherheitsmaßnahmen und die Unterstützung der Politik für die Mitarbeiter des Jobcenters gefordert.