Ruhrgebiet. .
Das große „Still-Leben“-Projekt am 18. Juli auf dem Ruhrschnellweg wirft seine Schatten voraus. Die Ruhr.2010 gibt bereits erste Tipps zur Anreise - mit dem Rad auf die Beschleunigungsspur.
Wie man auf eine Autobahn gelangt? Für die Beantwortung der Frage gäbe es bei Günther Jauch nicht mal 50 Euro. Im Auto halt. Aber was, wenn die Autobahn für Autos gesperrt ist, wenn sich dort eine Million Menschen tummeln sollen? Wie am Sonntag, 18. Juli, wenn die Kulturhauptstadt auf der A 40 zwischen Dortmund und Duisburg zu Tisch bittet. Wenn man zu Fuß kommen, mit Fahrrad oder Inlinern auffahren möchte.
Dann fällt die Antwort komplexer aus und ist ab sofort im Internet nachzulesen. Grundsätzlich, komme man über die Auf- und Abfahrten an den 37 Anschlussstellen auf die Strecke, sagt der Projektleiter von „Still-Leben Ruhrschnellweg“, Ralph Kindel. Weil die 60 km lange Strecke den „Charakter einer Stadtautobahn“ habe, erreiche man die Anschlussstellen gut mit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Gemeinsam mit dem VRR, den örtlichen Verkehrsbetrieben und der Bahn AG habe Ruhr.2010 dazu Reisehinweise erarbeitet. Innerstädtisch wie auf den zentralen Verkehrsachsen des Ruhrgebiets werde es Zusatzlinien und Shuttle-Busse geben. Fahrräder dürfen wegen des erwarteten Andrangs freilich nicht in Bus und Bahn transportiert werden: Wer sein Rad im Auto mitnehme, möge eine der „Park & Bike“-Flächen nutzen. Zur Planung empfiehlt Kindel die Hilfe des Radroutenplaners NRW.
Fahrbahn Richtung Duisburg nur für Fußgänger freigegeben
Menschen mit Behinderungen sollten die Anschlussstellen Dortmund-Kley, Bochum-Hamme, Duisburg-Häfen oder Essen-Frohnhausen nutzen, an denen Helfer von Awo und Lions Club für einen leichten Zugang zur Strecke sorgen.
Zu beachten ist zudem, dass die mit rund 20 000 Bierzeltgarnituren bestückte und von zehnmal so vielen (Klein-) Künstlern bespielte Fahrbahn Richtung Duisburg nur für Fußgänger freigegeben ist. Auf der Spur Richtung Dortmund ist indes alles erlaubt, was Räder aber keinen Motor hat.
Wer von der Tisch- auf die Mobilitätsspur wechseln will, der müsse die „natürlichen Übergänge“ nutzen, erklärt Projekt-Sprecherin Yvonne Lünzmann und meint die rund 65 Fußgängerbrücken auf der Strecke; etwa 15 davon befinden sich auf Essener Stadtgebiet. „Wir haben nur zehn Stunden für den Aufbau von Tischen, Toiletten, Bühnen und Beschilderung. Da können wir nicht noch extra Übergänge über Leitplanken aufbauen“, bedauert Lünzmann. Man darf aber vermuten, dass mancher die Leitplanken einfach überklettern wird.