Essen. .

Der Preisnachlass von zwei Millionen Euro, den die Stadt dem Eon-Konzern nachträglich für das Grundstück ihrer neuen Zentrale gewährte, böte keinerlei Basis für Skandal-Verdächtigungen. Das haben der Energieriese und die Stadt unabhängig voneinander verdeutlicht.

Der Preisnachlass von zwei Millionen Euro, den die Stadt dem Eon-Konzern nachträglich für das Grundstück ihrer neuen Zentrale gewährte, böte keinerlei Basis für Skandal-Verdächtigungen. Das stellten der Energie-Riese und die Planungsverwaltung in diesen Tagen unabhängig voneinander erneut ausdrücklich fest.

Für 13,55 Millionen Euro hatte die Stadt im Jahr 2007 das Grundstück auf der Festwiese gegenüber der Messe an Eon verkauft, wobei sich schon kurz nach Beginn der Bauarbeiten herausstellte, dass wegen des vorgeschädigten Bodens außerplanmäßige Mehraufwendungen für die Grundierung notwendig würden. Die Vermutung lag nahe, dass „wilder“, nichtkartierter Bergbau die Ursache war - in diesem Fall hätte die Stadt bis zu 6,8 Millionen Euro, nämlich 50 Prozent des Kaufpreises zurückzahlen müssen. In einem ersten Gutachten konnte Eon dies jedoch nicht mit letzter Sicherheit nachweisen.

Man hätte, so hieß es gestern bei Eon, weitere Gutachten in Auftrag geben können, „doch unter vernünftigen Vertragspartnern setzt man sich an einen Tisch“. Ergebnis: Die Stadt hielt es auch für ein Gebot der Fairness faktisch anzuerkennen, dass sie Eon ein im Nachhinein als minderwertig anzusehendes Grundstück verkauft hatte und trug die Hälfte der dadurch angefallenen Mehrkosten. Vor allem die Essener Linken wollen sich damit allerdings nicht zufriedengeben.