Der ehemalige Grubenretter Udo Schwamborn aus Karnap sammelt Rettungsstücke und stellt sie aus

In der Alten Kirche in Karnap: Udo Schwamborn mit einem Wiederbelebungsgerät. Foto: WAZ, Arnold Rennemeyer
In der Alten Kirche in Karnap: Udo Schwamborn mit einem Wiederbelebungsgerät. Foto: WAZ, Arnold Rennemeyer © WAZ

SERIE MITMENSCHEN Er war Bergmann, Grubenretter. Und er will die Erinnerung an diesen gefährlichen Beruf unter Tage wach halten. Udo Schwamborn (52) aus Karnap sammelt alles, was sich um diesen Beruf dreht. Und er stellt seine Schätze aus: in Altenheimen, in Senioreneinrichtungen und in Kirchen. In der Karnaper Ev. Kirche hat er sogar eine Dauerausstellung. Und in der Alten Kirche in Altenessen ist "ein Achtel" seiner Schätze vom 10. August bis 21. September sonntags von 11 bis 13 und donnerstags von 17 bis 19 Uhr zu sehen.

Der gelernte Metzger ging 1967 nach der Bundeswehr zunächst zur Kokerei Zollverein, dann zur Grubenrettungsstelle in Herne. Als er dort als Grubenretter angestellt wurde, wurde seine Sammelleidenschaft geweckt. "Es hat klein in einer Ecke im Schlafzimmer angefangen, heute habe ich mehrere Garagen belegt." Als er die ersten, kleinen Ausstellungen in Karnap und Umgebung bestückte, kamen Menschen zu ihm, um ihm weitere Stücke anzubieten. "Die wollten nicht, dass die Dinge in den Magazinen der Museen landeten, bei mir wären sie besser aufgehoben."

Seine Exponate sind sehenswert. Da findet sich die legendäre "Dahlbuschbombe", bekannt durch das "Wunder von Lengede", bei dem 14 Bergleute 1963 elf Tage nach einem Grubenunglück damit gerettet wurden. Da sind Gasprüfgeräte, Wiederbelebungsgeräte, das älteste von 1900, ein Metallhelm mit Schläuchen und Sauerstoffflaschen, und die Retter am Mann, ohne die kein Kumpel einfahren durfte. Dass nach der Arbeit auch mal ein Bierchen getrunken wurde, beweisen einige Krüge, darunter ein bemalter Knappenkrug.

Schwamborn träumt von einer großen Ausstellung, zur Kulturhauptstadt 2010: "Denn auch das ist Kultur."