Essen. Im Essener Uni-Klinikum geht die Suche nach der Todesursache einer Schweinegrippe-Virus infizierten Frau weiter. Gewebe und Organe müssen auf einen möglichen Befall der Grippeviren überprüft werden. Pro Woche gebe es derzeit 100 Neuerkrankungen.
Auch mehr als eine Woche nach dem Tod einer mit dem Schweinegrippe-Virus infizierten Frau im Essener Uni-Klinikum dauert die Suche nach der Todesursache an. Die Untersuchungen seien umfangreich, da unter anderem das Gewebe und die Organe der Toten auf möglichen Befall durch die Grippeviren überprüft werden müssten, sagte der Sprecher des Uni-Klinikums in Essen, Burkhard Büscher. Bis wann ein Ergebnis vorliege, könne derzeit nicht gesagt werden.
Die 36 Jahre alte Frau war am Freitag vor zwei Wochen an den Folgen einer Infektion mit akutem Lungen- und Multiorganversagen gestorben. Im Blut und in der Lunge der 180 Kilogramm schweren Patientin wurden auch Erreger der sogenannten Schweinegrippe festgestellt. Nach derzeitigem Stand gehen die Mediziner davon aus, dass das H1N1-Virus die Lunge der Frau befallen hatte und die Erkrankung deshalb einen tödlichen Verlauf nahm. Damit wäre dies der erste Todesfall an Schweinegrippe in Deutschland.
Zehn Tage künstliche Beatmung
Vor dem Exitus hatte die Frau zehn Tage auf der Intensivstation im Uni-Klinikum gelegen und war dort künstlich beatmet worden. Zuvor war die Frau zunächst in einem Krankenhaus in Gelsenkirchen versorgt und dann wegen der weiteren Behandlung nach Essen verlegt worden.
Nach Angaben des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit (LIGA) sind bisher rund 5900 Menschen bekannt, die in Nordrhein-Westfalen an der Schweinegrippe erkrankt sind. Derzeit gebe es pro Woche weniger als 100 Neuerkrankungen, sagte LIGA-Mitarbeiter Ulrich van Treeck. Damit sei die Situation derzeit noch ruhig. Vermutlich ab Ende Oktober sollen zudem die ersten Impfungen gegen die Schweinegrippe beginnen. (ddp)