Essen. Knapp sieben Millionen Euro Kosten, ein Jahr Dauer: Die völlig marode Wittekindstraße soll umgestaltet werden. Erste Bäume müssen jetzt weichen.
Die marode Wittekindstraße soll erneuert und umgestaltet werden, erste Einschränkungen gibt es laut Stadt in dieser Woche (12. bis 16. Februar). Der Umbau der Wittekindstraße in Essen-Rüttenscheid zur Fahrradstraße ist bereits im Vorjahr beschlossen worden. Als erste Vorbereitung für die umfangreichen Umbauarbeiten müssen nun in dieser Woche vier Bäume im Bereich der Wittekindstraße 1 gefällt werden, teilt die Stadt mit.
„Ergänzend zu den Fällungen müssen im Bereich der Wittekindestraße 3 bis 11 außerdem Restbestände einer Hecke entfernt werden“, kündigt die Stadt ebenfalls an. Diese werde durch mehrere neue Baumstandorte ersetzt.
Die Sanierung der Wittekindstraße, die derzeit einer Buckelpiste gleicht, steht auf dem Abschnitt (etwa ein Kilometer Länge) zwischen der Wittenberg- und der Rüttenscheider Straße an. Auch Gehwege und Parkplätze werden in diesem Zuge erneuert. Teils müssen noch alte Straßenbahngleise entfernt werden. Zudem ist geplant, die derzeit punktuellen Baumbeete zu einer durchgehenden Grünfläche zu verbinden.
Wittekindstraße in Essen-Rüttenscheid wird zur Fahrradstraße
Im Zuge der Erneuerung der Wittekindstraße werden auch die vorhandenen Ampelanlagen an der Rüttenscheider Straße und der Wittenbergstraße entsprechend der geänderten Verkehrsführungen angepasst. Die Beleuchtungseinrichtungen werden auf dem gesamten Straßenabschnitt erneuert.
Dann soll die Strecke von der Rüttenscheider bis zur Walpurgisstraße an das Hauptroutennetz des städtischen Radverkehrs angebunden und als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Das heißt: Auf der Strecke wird der bewährte Ausgestaltungsstandard für Fahrradstraßen angelegt. Dazu gehört zum Beispiel eine Piktogrammkette, die Randmarkierung und die Regelung, dass Fahrräder Vorfahrt haben. Autofahrer dürfen nicht überholen, wenn sie nicht mindestens 1,50 Meter seitlichen Abstand zum Radfahrer einhalten. Über die Fahrradstraße soll der Radverkehr an zwei Stellen an den Gruga-Radweg angebunden werden.
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Die Sanierung und Umgestaltung der Essener Straße soll knapp sieben Millionen Euro kosten
Zwischen Walpurgis- und Wittenbergstraße ist auf beiden Seiten ein Radfahrstreifen (2,25 Meter breit) geplant. Für einen rund 80 Meter langen Abschnitt (von der Wittenbergstraße in Richtung Rüttenscheider Straße) soll es weiterhin eine Umweltspur für die Buslinie 142 geben. Radfahrer sollen diese nutzen können. Darüber hinaus sollen die Überquerungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie die Bushaltestelle „Essen Krupp Krankenhaus“ in Abstimmung mit der Ruhrbahn barrierefrei ausgebaut werden.
Zur Parkplatzsituation in der Straße heißt es im Ratsbeschluss: „Randbedingung der Maßnahme ist aufgrund des hohen Parkdrucks der weitgehende Erhalt der Stellplatzanzahl.“ Die Parkplätze sollen daher geordnet und baulich angelegt werden.
Für gefällte Bäume in Essen-Rüttenscheid soll es Ersatzpflanzungen geben
Nach Beendigung der Gesamtmaßnahme will die Stadt in unmittelbarer Nähe eine entsprechende Ersatzpflanzung für die gefällten Bäume umsetzen. Die Arbeiten sollen etwa ein Jahr dauern und knapp sieben Millionen Euro kosten. Dabei soll sich laut Verwaltung der städtische Eigenanteil aufgrund einer zu erwartenden Förderung voraussichtlich auf rund 2,3 Millionen Euro reduzieren.
Gemäß des vom Rat beschlossenen Modal Splits „4x25 Prozent bis 2035“ und den beschlossenen Zielen des Radentscheids soll das Radnetz der Stadt Essen künftig weiter ausgebaut und Lücken im Radwegenetz geschlossen werden. Modal Split bedeutet: Bis 2035 sollen je ein Viertel der Wege mit dem Auto, dem ÖPNV, dem Rad und zu Fuß zurückgelegt werden. Die Wittekindstraße ist Bestandteil des Radergänzungsnetzes der Stadt Essen.
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