Essen. Brennpunkt-Schulen erhalten bald Geld aus Berlin. Details sind noch offen. Schuldezernent Muchtar Al Ghusain hat erste Vorstellungen.

Essens Schuldezernent Muchtar Al Ghusain hält das angekündigte, milliardenschwere Förderprogramm für Schulen in sozialen Brennpunkten für einen „großen Wurf“, der „aber erst ein Anfang sein kann“. Bund und Land hatten kürzlich angekündigt, Schulen in schwierigen Lagen in den kommenden zehn Jahren mit 20 Milliarden Euro zu unterstützen. In NRW sollen 900 Schulen profitieren; 2,3 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen. In Essen könnten ersten Spekulationen zufolge 41 Schulen die Förderung erhalten – jene, deren sogenannter Sozialindex mit den höchsten Stufen 8 oder 9 bewertet wird. Diese Schulen haben den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund oder besonderem Förderbedarf.

Essens Schuldezernent: „Mir fehlt im ganzen Prozess eine kommunale Stimme“

„Spannend ist die Frage, wer genau die Schulen auswählt, die profitieren werden“, sagte Al Ghusain am Donnerstag unserer Redaktion. Bislang steht nur fest, dass das Land die Auswahl übernimmt und die Kommunen dabei „in geeigneter Weise mit eingebunden werden sollen“. „Insgesamt fehlt mir bei diesem Vorgang eine kommunale Stimme“, kritisiert Al Ghusain. „Schließlich sind es die Städte, die präzise benennen können, welcher Schule es an welcher Stelle am meisten mangelt. Es ist viel wertvolles Wissen vor Ort.“

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Al Ghusain wünscht sich, dass vor allem im Offenen Ganztag der Grundschulen die Themen Sport und Bewegung sowie Kunst und Kultur stärker als bislang ausgebaut werden. „Hier gibt es viel Potenzial.“ Bund und Land hatten angekündigt, dass von dem beispiellosen Förderprogramm vor allem Grundschulen profitieren sollen.

SPD appelliert an den Oberbürgermeister: Tempo machen bei der Umsetzung

Unterdessen appellieren die Essener SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Kutschaty und Frank Müller an Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, Tempo zu machen bei der Umsetzung des Förderprogramms: „Es liegt an Thomas Kufen und der schwarz-grünen Ratsmehrheit, klare Signale der Wertschätzung und des Aufbruchs zu senden.“ Die „historische Chance dazu“ sei jetzt da, denn das Programm der Bundesregierung sei „ein großer Wurf von nahezu historischem Ausmaß“.

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