Essen. Die Essener Ärztin Anneliese Rauhut könnte den Ruhestand genießen, doch sie behandelt weiter – ehrenamtlich. Nun würdigt das Land ihren Einsatz.

Ihr ehrenamtlicher Einsatz ist so vielfältig wie ausdauernd, nun erhält die Essener Ärztin Dr. Anneliese Rauhut den Landesverdienstorden. Ministerpräsident Hendrik Wüst wird die Auszeichnung am 21. Februar an 16 besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger „für ihre herausragenden Verdienste am Gemeinwohl und am Land Nordrhein-Westfalen“ verleihen.

Essenerin ist der Zeche Zollverein verbunden

Anneliese Rauhut ist in Essen-Stoppenberg und damit in Nachbarschaft zur Zeche Zollverein aufgewachsen. Stadtteil und Welterbe blieb sie auch später verbunden, wurde im Jahr 2003 Mitglied in der „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Zollverein“ und zehn Jahre später deren Vorsitzende. Stolze Summen hat der Verein im Laufe der Zeit eingeworben und damit bevorzugt Kulturelles ermöglicht: von Kabarett bis Kinderoper, von Fotoausstellung bis Feuerwerk. „Die niederschwelligen Angebote liegen uns besonders am Herzen“, erzählte Anneliese Rauhut vor einigen Jahren.

Damals betonte sie auch, dass es für sie kein Widerspruch sei, selber in wohlhabenden Verhältnissen zu leben und sich gleichzeitig für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Im Gegenteil: Schon als junge Mutter von vier Söhnen habe sie die Kinder von Asylbewerbern betreut, später ehrenamtlich wohnungslosen und drogenabhängigen Frauen geholfen.

Ärztin behandelt unentgeltlich Menschen ohne Krankenversicherung

In der Praxis der Malteser für Menschen ohne Krankenversicherung in Duisburg: Dr. Anneliese Rauhut.
In der Praxis der Malteser für Menschen ohne Krankenversicherung in Duisburg: Dr. Anneliese Rauhut. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Landesregierung hebt in ihrer Würdigung nun hervor, dass sich Rauhut zurzeit beim Verein „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung e.V.“ in Duisburg engagiere. Zweimal wöchentlich betreue sie unentgeltlich Zugewanderte und Asylsuchende, die nicht krankenversichert sind. Die Ärztin ist längst im Rentenalter, kümmert sich aber mit Hingabe um ihre Patienten. Im Jahr 2021 sagte die damals 66-Jährige: „Das hier ist meins, das liegt mir am Herzen.“

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