Essen. Weil jemand am Wasserturm Taubenfutter in großen Mengen verstreut, verbreiten sich dort Nager. Tafel-Chef Jörg Sartor bittet um Hilfe
Die „Essener Tafel“ klagt über eine massive Rattenplage rund um den Wasserturm in Huttrop, dem Sitz der sozialen Einrichtung. Tafel-Chef Jörg Sartor schildert im Gespräch mit der Redaktion Szenen, die an den „Rattenfänger von Hameln erinnern“.
Wenn seine Mitarbeiter morgens um sechs Uhr zum Dienst erschienen, strömten Ratten in Massen aus dem nahegelegenen Lärmschutzwall zur A40, wo sich die Nager offenbar eingerichtet haben. Ratten wuselten förmlich über den Platz hinter dem Wasserturm. Sartor glaubt zu wissen, was die Tiere anlockt. Es seien nicht etwa die Lebensmittel, die an Bedürftige ausgegeben werden. „Seit Jahr und Tag werden hier Tauben gefüttert, in großem Stil“, berichtet der Tafel-Vorsitzende. An dem Futter fressen sich die Ratten satt.
Wer das Taubenfutter am Wasserturm in Essen-Huttrop verteilt, ist nicht bekannt
Wer das Futter am Wasserturm verstreut, sei nicht bekannt. „Keiner weiß, wer es ist“, sagt Jörg Sartor. Er vermute aber, dass es sich immer um ein und dieselbe Person handelt. Verstreut werde klein geriebenes Brot, mindestens einmal am Tag und in großen Menge. „Es ist bestimmte eine große Einkaufstüte voll.“
Den Ratten scheint das zu genügen. Wie Sartor berichtet, lässt die Tafel seit geraumer Zeit von einer Fremdfirma vier Rattenfallen am Wasserturm aufstellen. Die Köder darin blieben oft unangetastet. Ratten werden als intelligent beschrieben.
Aufgetreten sei die Plage erstmals vor einem Jahr. Sartor wandte sich damals an das Ordnungsamt. Die Stadt Essen erklärt dazu auf Anfrage, dass der Bereich rund um den Wasserturm „mehrfach bestreift“ wurde. Dabei seien Verunreinigungen entdeckt worden, aber keine „Fütterer“ vor Ort angetroffen worden. „Es folgten keine weiteren Beschwerden, daher wurde die Bestreifung eingestellt.“
Die Stadt erinnert daran, dass das Füttern von Tauben verboten ist
Die Stadt erinnert daran, dass das Füttern von Wildtauben verboten ist. Gegen das Verbot wird immer verstoßen, auch im „großen Stil“. So beschäftigte vor einigen Jahren ein Mann das Ordnungsamt, weil er dabei beobachtet wurde, wie er regelmäßig im Universitätsviertel einen Einkaufstrolley voll Taubenfutter verteilte, sehr zur Freud der dort lebenden Kanadagänse, die sich dankbar daran labten.
Die Streifengänge am Wasserturm in Huttrop werde das Ordnungsamt nun wieder aufnehmen, heißt es. Laut Tafel-Chef Sartor tut das not. Anwohner hätten sich bereits beschwert, weil sie glaubten, dass Lebensmittel, die im Wasserturm gelagert werden, die Nager anlockten. Noch sei im Turm keine Ratte entdeckt worden, berichtet Sartor. Allenfalls ein „kleines Mäuschen“ habe sich schon einmal dorthin verirrt.
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