Essen. Im Jahr 2024 will die Stadt Essen erneut private Solaranlagen fördern, im Topf sind 1,845 Millionen Euro. Auch Balkon-Anlagen sind zuschussfähig.
Die Stadt Essen setzt die finanzielle Förderung von Solaranlagen auch im Jahr 2024 fort. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Insgesamt steht eine Summe in Höhe von 1,845 Millionen Euro zur Verfügung. Wer derzeit über die Installation einer Anlage nachdenkt und an seiner Immobilie, im Garten oder an seinem Balkon die Voraussetzungen dafür hat, kann ab sofort einen Förderantrag einreichen.
Bereits seit dem Jahr 2022 fördert die Stadt Essen die Neuinstallation von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) und thermischen Solaranlagen im Stadtgebiet. Nachdem so im vergangenen Jahr rund 3300 Anlagen gefördert wurden, soll das Programm auch in diesem Jahr weiter gehen.
Mietmodelle sind von einer Förderung ausgeschlossen
Laut Stadt können der Erwerb und die Installation inklusive der Inbetriebnahme neuer solarthermischer Anlagen mit dem gültigen Prüfzeichen „Solar Keymark“, Stecker-Solargeräte ab 300 Watt-Peak (Wp) (Wechselrichter bis 800 Voltampere, VA) und PV-Anlagen ab einer Leistung von 1 Kilowatt-Peak (kWp) gefördert werden. Mietmodelle sind laut Stadt von der Förderung ausgeschlossen. Hinweis: Die in der Photovoltaik übliche Abkürzung kWp steht für das Leistungsmaß Kilowatt-Peak. Es gibt an, welche Höchstleistung in Kilowatt (kW) eine Photovoltaikanlage erbringen kann.
Gefördert werden Anlagen mit einer Leistung von 1 bis 40 Kilowatt-Peak als Dach- oder Fassadenkollektoren. Bei Photovoltaik-Anlagen sind bei 1 bis 2 kWp: 500 Euro möglich; über 2 bis 5 kWp: 750 Euro; über 5 bis 10 kWp: 1000 Euro; über 10 kWp bis 40 kWp: 100 Euro je angefangener kWp; über 40 kWp: 4000 Euro. Bei den Stecker-Solargeräten sind ab 0,3 kWp (300 Wp) 200 Euro Zuschuss möglich.
Hauptanteil einer Solar-Investition ist das eigene Kapital
Für jedes Kilowatt-Peak (kWp) installierter Leistung muss man laut Schätzung von Fachleuten mit Gesamtkosten von rund 2000 Euro rechnen. Die städtische Förderung ist somit durchaus ein Faktor, der Hauptanteil einer möglichen Solar-Investition ist und bleibt aber das eigene Kapital.
Die hohen Energiepreise haben in den letzten Jahren auch in Essen einen Ansturm auf Solaranlagen ausgelöst. Immer mehr Haushalte wollen unabhängiger von den Preisentwicklungen werden beziehungsweise einen Beitrag zum Ausstieg aus fossiler Energie leisten. Für viele Hauseigentümer kam daher das Solarförderprogramm der Stadt, das am 1. Januar 2022 startete, wie gerufen.
Erstes Förderprogramm 2022 war rasch ausgebucht
500.000 Euro hatte die Stadt zunächst für den Ausbau der Photovoltaik vorgesehen, und wurde vom Erfolg ihres Programms regelrecht überrannt. Schon zum Ende des ersten Quartals war der Fördertopf quasi leer, hatten 560 Eigentümer Anträge über zusammen mehr als 650.000 Euro gestellt.
Im März 2023 wurde dann ein neues Programm mit rund 2,4 Millionen Euro aufgesetzt. Das erwies sich als sehr ehrgeizig, der Topf war im vergangenen September noch mit 500.000 Euro gefüllt. 2023 wurden dann erstmals auch die zunehmend beliebten Balkon-Solaranlagen gefördert, die auch in dem aktuell neu aufgelegten Programm berücksichtigt sind. Knapp 2000 solcher Anlagen gibt es bereits in Essen.
Fristen könnten wegen des Handwerkermangels zum Problem werden
Die Stadt fördert Anlagen nicht nachträglich. Daher ist wichtig, dass der Bau der Solaranlage erst nach der Förderzusage beauftragt werden darf. Um das Geld schließlich ausgezahlt zu bekommen, müssen die Anlagen bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Hat der Hauseigentümer den Bewilligungsbescheid der Stadt erhalten, bleiben ihm zwölf Monate Zeit. Dann muss die Solaranlage in Betrieb sein.
Das könnte für so manchen Hauseigentümer zeitlich eng werden. Denn bei vielen Elektrobetrieben sind zum einen die Auftragsbücher rappelvoll und zum anderen gibt es Lieferprobleme für bestimmte Bauteile. Schon der Antrag auf Förderung könnte zum zeitlichen Problem werden. Wer nämlich einen solchen stellt, muss der Stadt ein Angebot vorlegen. Doch bei den Handwerksbetrieben dauert auch das.
Alle wichtigen Informationen rund um das Thema Solarförderung, die genauen Förderrichtlinien sowie Erläuterungen zur Antragsstellung, finden Interessierte unter www.essen.de/solar.
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