Bis zu 423.500 Euro: Was Essens Stadt-Manager verdienen
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Essen. Im neuen Beteiligungsbericht 2023 führt nach seinem Gehaltsverzicht erstmals der Essener Messe-Chef den Reigen an.
Wo Thomas Kufen steht, ist in dieser Stadt oben, doch Stadtoberhaupt hin oder her – einmal im Jahr lassen gleich mehrere städtische Bedienstete den Essener Oberbürgermeister deutlich hinter sich. Dann nämlich, wenn der Beteiligungsbericht beim Blick auf die kommunalen Firmenbeteiligungen das Salär der dortigen Spitzenkräfte aufführt. Die detaillierte Übersicht des Kämmerers sorgt für Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern – und fraglos auch für manches Raunen in der Stadtgesellschaft.
Denn in der Riege der Spitzenverdiener ist die halbe Million in Sichtweite: Vorneweg Messe-Chef Oliver P. Kuhrt, der sich am kürzlich verabschiedeten Stadtwerke-Chef Peter Schäfer vorbei auf Platz 1 geschoben hat: Sein Plus von 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hievte den Stadt-Manager von der Norbertstraße auf ein Jahresgehalt von 423.500 Euro, und bevor die ersten jetzt Schnappatmung bekommen: Erklärbar ist dieser beachtliche Sprung durch den zuvor geübten bemerkenswerten Gehaltsverzicht des Messe-Chefs im Zuge der pandemiebedingten Schließung des Ausstellungsgeländes. Inzwischen ist im Messe-Kalender wieder Normalität eingekehrt, und die wirkt sich für Kuhrt, der dem Vernehmen nach seinen Vertrag bis zum 65. Lebensjahr verlängern ließ, auch auf dem Konto aus.
62 städtisch beherrschte Unternehmen, 1,2 Milliarden Euro Umsatz, 9200 Beschäftigte
Das Versprechen aus Reihen der Politik, das mitunter schwer durchschaubare Dickicht der städtischen Firmenbeteiligungen spürbar auszulichten, hat sich inzwischen weitestgehend erledigt. Denn wo immer die Politik eine Verästelung kappt, wächst an anderer Stelle ein neuer Trieb nach. So notiert der städtische Bericht zum Ende des vorvergangenen Jahres 2022 Beteiligungen an insgesamt 62 Unternehmen, eine mehr als im Jahr zuvor, darunter 49 Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHs), drei Aktiengesellschaften und neun Firmen mit der Rechtsform GmbH & Co. KG sowie eine Genossenschaft. Hinzu kommen zwei eigenbetriebsähnliche Einrichtungen: das Essener Systemhaus als städtischer IT-Dienstleister sowie die Sport- und Bäderbetriebe.
Die mehrheitlich städtischen Töchter und eigenbetriebsähnliche Einrichtungen kommen mit rund 9200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro. Unterm Strich steht ein Jahresfehlbetrag von 65,6 Millionen Euro.
Alle Zahlen dieser Übersicht zeigen das Gehaltsgefüge 2022 und sind kaufmännisch auf volle Euro gerundet. Auf die Veröffentlichung des für jede Geschäftsführung persönlich ebenfalls aufgeführten Aufwands zur Altersvorsorge verzichten wir dagegen absichtlich: Die Zahlen hätten angesichts unterschiedlicher Altersvorsorge-Modelle, die selbst im Rathaus ein gut gehütetes Geheimnis sind, letztlich keine echte Aussagekraft.
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