Essen-Margarethenhöhe. Am 6. Dezember, findet der letzte Feierabendmarkt 2023 auf der Margarethenhöhe statt. Was zu erwarten ist, und ob es im nächsten Jahr weitergeht.

Er ist eine echte Bereicherung des Stadtteillebens auf der Margarethenhöhe, da sind sich alle einig, die schon mal da waren: Der Feierabendmarkt, der immer in den ungeraden Kalenderwochen mittwochs von 15 bis 20 Uhr auf dem Kleinen Markt auf der Margarethenhöhe stattfindet, sollte ursprünglich im September oder Oktober für dieses Jahr enden. Doch die Verantwortlichen drehen eine Extrarunde und haben für den letzten Feierabendmarkt des Jahres, der am Mittwoch, 6. Dezember, stattfindet, gleich zwei Ehrengäste eingeladen: den Nikolaus und Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Zugegeben: Mit dem Hubschrauber wie in Essen-Steele rückt der Nikolaus nicht an. „So verrückt sind wir nicht“, sagt Christian Henkes, Vorsitzender der Bürgerschaft Margarethenhöhe. Schön soll es trotzdem werden. „Wir haben ein kleines Zelt vorbereitet, da wird der Nikolaus sitzen und seine großen und vor allem kleinen Gäste empfangen. Er denke mal, er wird auch etwas für Thomas Kufen haben, und ich hoffe, es ist nicht die Rute“, fügt Henkes mit einem Schmunzeln hinzu.

Mohammad Mansur ist einer der Händler auf dem Feierabendmarkt. An seinem Stand gibt es Falafel.
Mohammad Mansur ist einer der Händler auf dem Feierabendmarkt. An seinem Stand gibt es Falafel. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Kleines Team stemmt Veranstaltung auf der Essener Margarethenhöhe

Kufen wiederum kommt, um den Erfolg des Feierabendmarktes allgemein und den Einsatz von Michael Flachmann von der Margarethe-Krupp-Stiftung, auf dessen Initiative der Feierabendmarkt zustande gekommen war, zu würdigen. Gegen 17 Uhr wird er für ein knappes Stündchen auf der Margarethenhöhe sein und sicherlich auch ein paar Worte sagen. Denn einfach ist es ganz offensichtlich nicht, den Feierabend zu organisieren, „aber wir haben es unter sehr schwierigen Bedingungen geschafft“, so Henkes. „Wir sind in der Organisation ja nur zu dritt. Da sind Anita Breitenbach, die Kassiererin der Bürgerschaft und der Kollege Andreas Wegmann.“ Und nur dieses kleine Team stellt zu jedem Feierabendmarkt auf dem Kleinen Markt Pavillons, Tische und Sitzgelegenheiten auf.

Christian Henkes engagiert sich auf dem Feierabendmarkt und freut sich über neue Mitglieder für die Bürgerschaft Margarethenhöhe.
Christian Henkes engagiert sich auf dem Feierabendmarkt und freut sich über neue Mitglieder für die Bürgerschaft Margarethenhöhe. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Der persönliche Einsatz also ist groß. Henkes etwa steckte im Beruf zurück, hat seinen Chef gefragt, ob er weniger arbeiten darf, um den Feierabendmarkt ans Laufen zu bringen. „Gemeinsam haben wir ein richtiges Kommunikationszentrum auf dem Kleinen Markt aufgebaut, haben mittlerweile zwischen vielen Leuten echte Verbindungen geschaffen. Da können alle Menschen hinkommen, egal ob sie Neuankömmlinge sind oder schon in dritter oder vierter Generation auf der Margarethenhöhe leben. Und da werden dann bei einem Essener Pils oder einem Gläschen Wein Geschichten über die Gartenstadt ausgetauscht. So bereichern wir das Leben im Stadtteil.“

Unterstützung von Margarethe-Krupp-Stiftung und Tusem

Viele hätten zum Erfolg beigetragen, betont er. Beispielsweise die Margarethe-Krupp-Stiftung, die zu Beginn, quasi als Starthilfe, die Marktgebühren für die Händler vollständig übernommen hat. Mittlerweile beteiligen sich die Händler zu 50 Prozent an den Kosten. Für die Essener Verwertungs- und Betriebs-GmbH (EVB), die die Wochenmärkte in Essen organisiert, war dies ein „gutes Signal aus der Händlerschaft“. Auch die Tennisabteilung des Tusem mit ihrer Gastronomie ist mit von der Partie. Henkes: „Wir haben das alles nur mit zwei Vereinen gestemmt.“

Feierabendmarkt

Der Feierabendmarkt findet alle zwei Wochen jeweils mittwochs statt. Der normale Mittwochsmarkt läuft dann jeweils von 10 bis 14 Uhr, danach beginnt der Aufbau für den Feierabendmarkt, der dann von 15 bis 20 Uhr besucht werden kann.

Er ist derzeit der einzige seiner Art, den die Stadttochter EVB (Essener Verwertungs- und Betriebs-GmbH) in Essen veranstaltet. Die Bürgerschaft Margarethenhöhe sorgt mit eigenen Stühlen und Tischen sowie zwei von der Stiftung gekauften Pavillons für Aufenthaltsqualität.

Das Angebot der Händler ist vielfältig: Neben Flammkuchen, Falafel, Fisch und Kuchen gibt es den normalen Obst- und Gemüsestand, Milchprodukte und Käse, Trockenfrüchte, Oliven, Dips, Blumen, Suppen, Brot, aber auch Damenbekleidung.

Und der Einsatz hat sich gelohnt. „Mehr als gelohnt“, betont Henkes. „Es ist nicht nur eine Bereicherung für das Miteinander auf dem Markt, sondern auch für die Bürgerschaft. Wir haben dadurch neue Mitglieder gewonnen, vor allem aber junge Menschen.“ Und die müssten natürlich erstmal einiges über den Stadtteil lernen. Wer ist eigentlich Bertha Krupp, wie ist die Margarethenhöhe überhaupt entstanden, und was hat es mit dem Waldpark auf sich? „Es gibt so viele kleine Histörchen, die man erzählen kann. Aber nicht nur ich, beispielsweise auch unsere Gästeführer haben dazu beigetragen, die Leute hier über den Markt zu führen und ihnen die Margarethenhöhe zu zeigen.“

Fortsetzung des Feierabendmarktes im kommenden Jahr angepeilt

Sicher scheint auch, dass der Feierabendmarkt im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Die Essener Verwertungs- und Betriebs-GmbH und Marktmeister Olaf Ullrich haben bereits mitgeteilt, sie freuten sich, „dass der Feierabendmarkt sowohl bei den Händlern als auch bei den Marktbesuchern so gut angekommen ist.“ Angepeilt als erste Veranstaltung 2024 wird der 10. April. Henkes: „Wir werden das im Verein noch besprechen, denn die Bürgerschaft trägt die Veranstaltung. Doch der Feierabendmarkt hat eine richtige Erfolgskurve, warum sollte man daran nicht anknüpfen? Ich jedenfalls stehe voll dahinter.“