Essen. Einschränkungen für den Autoverkehr seien längst überfällig, findet die Initiative, die sich für den Ausbau des Radverkehrs starkmacht

Während Einzelhändler an der Rüttenscheider Straße mit einer Klage drohen, begrüßt die Initiative „Radentscheid Essen“ den Beschluss des Stadtrates für ein neues Verkehrskonzept. „Wir sind positiv gestimmt und sind froh, dass endlich etwas passiert. So wie es ist, kann es nicht weitergehen“, erklärte Claudia Harfst vom „Radentscheid Essen“ gegenüber der Redaktion.

Der Rat der Stadt hatte am Mittwoch mit den Stimmen von CDU, Grünen und Linken beschlossen, den Autoverkehr auf der belebten Wohn- und Geschäftsstraße zugunsten des Fahrradverkehrs einzuschränken. Diese Entscheidung sei zwei Jahre lang aufgeschoben und längst überfällig, kommentierte Claudia Harfst den Mehrheitsbeschluss. Dabei handele es sich um einen Kompromiss, „mit dem der Radentscheid gut leben kann“.

Der Radverkehr hat auf der Rüttenscheider Straße Vorrang

Zwar ist die Rüttenscheider Straße seit September 2020 als Fahrradstraße gewidmet; Radfahrer haben seitdem Vorrang vor dem Autoverkehr, es darf nicht schneller als 30 km/h gefahren werden. Auto- und Lieferverkehr sorgen jedoch im Alltag immer wieder für Stau.

Der Beschluss sieht vor, dass der zentrale Bereich der „Rü“ zwischen Martinstraße/Franziskastraße und „Stern“ zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Innenstadt umgewandelt wird. Und: Von der Huyssenallee aus Richtung Norden sowie von der Bredeneyer Straße aus Richtung Süden kann die Rüttenscheider Straße in Zukunft nicht mehr auf direktem Weg durchfahren werden.

Der Autoverkehr auf der Rüttenscheider Straße soll deutlich zurückgehen

An bestimmten Tagen wird der Straßenabschnitt zwischen „Stern“ und Bertholdstraße zudem außerhalb der Geschäftszeiten für den Autoverkehr gesperrt. „Hoffen wir, dass es etwas bringt“, sagt Claudia Harfst dazu. Die Verwaltung geht davon aus, dass der Autoverkehr von täglich bis zu 12.000 Pkw auf 4000 sinken wird.

Und wenn nicht? Im Rat der Stadt hatte CDU-Fraktionschef Fabian Schrumpf erklärt, dass weitere Einschränkungen für den Autoverkehr mit seiner Fraktion nicht zu machen seien. Claudia Harfst nimmt diese Aussage gelassen hin. Wie gesagt: Die Erwartungshaltung ist positiv. Die Stadt will das neue Verkehrskonzept im Laufe des kommenden Jahres umsetzen.

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