Essen-Steele. Per Hubschrauber, in der Lok und auf der Bühne: Der Weihnachtsmarkt in Essen-Steele liefert das volle Programm. Die Dezember-Übersicht.

Der Nikolaus kommt aus Mülheim. Nicht, dass er da wohnen würde, schließlich verbirgt sich hinter dem Kostüm ein Steeler Kaufmanns-Urgestein. Vielmehr startet der Hubschrauber, mit dem Nikolaus Klaus Henscheid am Mittwoch, 6. Dezember, unterwegs ist, in Mülheim und landet – so ist es Tradition – pünktlich um 15 Uhr auf den Steeler Ruhrwiesen, besser gesagt: im Steeler Freibad. Erwartet wird er dort wie in den Vorjahren von etwa 1000 begeisterten Kindern: „Nikolaus, komm in unser Haus“, werden sie singen, um den Mann im roten Mantel und mit goldenem Buch in der Hand zu begleiten, wenn er gemeinsam mit einem Engel im wahren Wortsinn in Richtung Steeler Innenstadt und Weihnachtsmarkt kutschiert wird.

Erste Bilanz: Steeler Weihnachtsmarkt kommt an – trotz des Wetters

„Die Kinder können auf dem Kaiser-Otto-Platz auf die Bühne kommen, dem Nikolaus ein Gedicht vortragen oder etwas singen und erhalten dann ein Geschenk“, weiß Ralph Leurs vom Initiativkreis City Steele (ICS) – und hängt gleich noch einen guten Rat hinten dran: „Es wird ganz schön voll werden vor der Bühne. Es empfiehlt sich daher, sich vorher anzumelden, wenn man dabei sein möchte.“ Die Anmeldung ist übrigens im Modegeschäft von Leon Finger gleich neben der Bühne möglich. Hat der Nikolaus am 6. Dezember sein Werk getan, räumt er seinen Platz für Isa Glücklich und Frank mitsamt Freunden, die das weitere Kinderprogramm vorbereitet haben.

Apropos voll: Eine erste Bilanz des ICS zeigt, dass der Weihnachtsmarkt in Steele seit der Eröffnung am 2. November gut besucht wird – und das trotz des anhaltend schlechten Wetters. Leurs geht sogar so weit zu sagen, die 2023er Ausgabe sei der „erfolgreichste Weihnachtsmarkt seit Bestehen“. „Wir haben aber auch an mehreren Stellschrauben gedreht. Wir sind wieder sehr kinderfreundlich, haben knapp 100 Hütten und Fahrgeschäfte. Und dann ist da noch unser Bühnenprogramm.“ Fast jeden Tag stehen auf dem Kaiser-Otto-Platz eines oder mehrere Konzerte an – das ist Tradition, und das hat kaum ein anderer Weihnachtsmarkt.

Volle Hütte: Wenn es draußen regnet, dann geht man eben in die „Almstub’n“. Trotz schlechten Wetters ist einiges los auf dem Steeler Weihnachtsmarkt.
Volle Hütte: Wenn es draußen regnet, dann geht man eben in die „Almstub’n“. Trotz schlechten Wetters ist einiges los auf dem Steeler Weihnachtsmarkt. © WAZ | Ralph Leurs

Essen-Steele: Schlagerstars auf der Bühne am Kaiser-Otto-Platz

Tatsächlich hat das Dezember-Programm so einiges zu bieten. Los geht es am Samstag, 2. Dezember, mit „De Räuber“, die ja bekanntlich mit „Denn wenn et Trömmelche jeit“ sozusagen die karnevalistische Nationalhymne Kölns geschaffen haben. Weihnachtslieder haben sie ebenfalls im Programm, und das beweisen sie in Steele. Besonders stolz ist Leurs zudem auf die Verpflichtung des Schlagerduos „Fantasy“, die am Sonntag, 3. Dezember, auf der Hauptbühne stehen werden. Ebenfalls mit von der Partie: die Gruppe „Wind“ am 15. Dezember.

Und auch im Eisenbahndorf auf dem Grendplatz stehen einige Programm-Highlights an: Dort wird immer donnerstags, jeweils um 15 und um 16 Uhr, „Kamishibay“ geboten, ein japanisches Papiertheater. Im überdachten Personenwagen wird auf diese ungewöhnliche Art und Weise die lustige Geschichte von Jimmy Knopp und dem Weihnachtsmann erzählt. Und wo wir gerade beim Kinderprogramm sind: Am Freitag, 15. Dezember um 17.30 Uhr liefert auf der Hauptbühne „herrH“ alias Simon Horn, den ultimativen Familiensoundtrack: „herrH“ steht für „Neue Deutsche Kindermusik“, für tanzbare Beats und Ohrwürmer zum Mitsingen, die die Kleinen jede Menge lernen und die Großen schmunzeln lassen.

Comedy-Reihe mit Ingo Oschmann, Nina Deißler und Bruno Knust

Neu ist in diesem Jahr bekanntlich die Comedy-Reihe in der „Almstub’n“ auf dem Kaiser-Otto-Platz. Die „Almrausch-Comedy“ ist die einzige Veranstaltung, bei der auf dem Weihnachtsmarkt in Steele Tickets erworben werden müssen. Dafür gibt es aber auch einen Leckerbissen: Am Donnerstag, 14. Dezember, ist um 20.15 Uhr Ingo Oschmann zu Gast. Die Stimmungskanone aus der ostwestfälischen Humorhochburg Bielefeld kommt mit Stand-up-Comedy, Zauberkunst und Improvisation in seiner Live-Show „Wunderbar – Es ist ja so!“ nach Steele. Weitere Veranstaltungen in dieser Reihe sind Nina Deißler mit „Das Schweigen der Männer“ am Donnerstag, 21. Dezember, und Bruno „Günna“ Knust, Kabarettist und ehemaliger Stadionsprecher von Borussia Dortmund, mit „Von nix kommt nix“ – Beginn ebenfalls jeweils 20.15 Uhr.

Steeler Weihnachtsmarkt

Informationen zum Programm gibt es auf der Internetseite https://steele.live/. Kurzfristige Änderungen werden auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/SteelerWeihnachtsmarkt bekannt gegeben.

Der Weihnachtsmarkt in Steele bleibt bis einschließlich Samstag, 30. Dezember, geöffnet. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 11 bis 20 Uhr; Samstag und Sonntag: 13 bis 20 Uhr. Die Glühweinhütte „Almstub‘n“ hat donnerstags bis sonntags bis 22 Uhr geöffnet.

Kurzfristig absagen musste übrigens Christin Stark, die am Samstag, 9. Dezember, auftreten sollte. Der Grund: „Die Künstler haben in ihren Verträgen immer eine Klausel: Wenn sie einen Fernsehauftritt haben, dürfen sie vom Vertrag zurücktreten. Und das ist bei Christin Stark der Fall“, so Leurs. Mehr als nur Ersatz ist Mela Rose, die nicht nur ebenfalls Schlagersängerin ist, sondern auch noch mit „Fantasy“-Star Martin Hein verheiratet.

Und dann ist da noch das sehr beliebte Eisenbahndorf mit der Lok, die dem Steeler Weihnachtsmarkt bundesweit ein breites Medienecho gebracht hat. So erfolgreich, dass man die Aktion gleich einmal verlängert hat. „Eigentlich sollte die Lok am 21. Dezember abgeholt werden“, berichtet Leurs. „Aufgrund der großen Nachfrage bleibt sie jetzt aber bis zum Ende des Weihnachtsmarktes hier, also wahrscheinlich bis zum 30. Dezember.“ Will sagen: Sehr geehrte Fahrgäste, die Abfahrt verzögert sich um mehr als eine Woche.