Essen. „Das verdammte Wochenende“ im Theater Courage behandelt das Thema Alkoholabhängigkeit. Bei aller Dramatik gibt es aber auch komische Momente.

Julia Gasche

Premiere für „Das verdammte Wochenende“ Im Theater Courage. Das Trinkerdrama spielt auf tragische Art und Weise mit den inneren Konflikten eines Alkoholikers, zeigt bei aller Dramatik jedoch auch komische Momente, die für einen hohen Unterhaltungswert sorgen.

Im Mittelpunkt der Eigenproduktion steht der alkoholabhängige Schriftsteller Richard Rabenalt (gespielt von Peter-Maria Anselstetter). Er plant mit seiner Lebensgefährtin Maria (Ruth Wirth) und seinem Bruder Felix (Harald Pfeifer) ein Wochenende im Grünen, um dem Alkohol zu entsagen. Doch schon am Vorabend scheitert das Vorhaben. Statt mit Frau und Bruder ins Konzert zu gehen, durchsucht Richard die Wohnung fieberhaft nach Bargeld. Bald wird er fündig und macht sich triumphierend auf den Weg in die nächste Kneipe. Als Maria und Felix den verschollenen Trinker in der Nacht schließlich finden, kann sich Richard kaum mehr auf dem Barhocker halten. Ein letztes Mal verspricht er seiner Frau, mit dem Trinken aufzuhören. Doch die Sucht siegt und der Schnaps steht griffbereit. Richard stirbt noch auf dem Sofa liegend.

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Regisseurin Gabi Dauenhauer gelingt bei der Inszenierung des von Peter-Maria Anselstetter geschriebenen Stückes die richtige Balance aus Ernst und Unterhaltung, Tragik und Komik. Die schlichte Kulisse ist funktional und bietet dennoch den einen oder anderen Hingucker. Dramatische Sounds und Lichteffekte unterstreichen die tragischen Szenen. Komische Elemente sorgen dafür, dass das Stück trotz des ernsten Themas einen hohen Unterhaltungswert besitzt.

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Den Schauspielern gelingt es, dem Publikum die zahlreichen Emotionen zu vermitteln, die die Charaktere durchleben. Die Hoffnung und Zuversicht der Lebensgefährtin Maria werden ebenso erlebbar wie die Verzweiflung des Bruders Felix. Auf besonders eindrucksvolle Weise vermittelt Peter-Maria Anselstetter die vielfältigen und teils ambivalenten Emotionen des Trinkers Richard – die Hoffnung, dem Alkohol zu entsagen, die diebische Freude, eine Flasche vor den anderen versteckt zu haben und die Panik, die die Wahnvorstellungen in ihm auslösen. Das Publikum belohnt die Schauspieler mit intensiven Reaktionen – immer wieder sind laute Lacher, Szenenapplaus und „Bravo“-Rufe zu vernehmen.

Das Stück ist am 3. und 4. Februar wieder im Theater Courage zu sehen: Karten gibt es unter 0201 791466 oder per E-Mail an die Adresse theatercourage@t-online.de

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