Essen. Bauarbeiter haben in Essen menschliche Knochen gefunden – neben dem Schulhof der Grundschule Nordviertel. Was dahinter steckt.

Menschliche Knochen sind am Dienstag (24.10.) direkt angrenzend zum Schulhof einer Essener Grundschule gefunden worden. Die Polizei bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass Bauarbeiter an der Peterstraße darauf gestoßen seien – unweit der dortigen Grundschule Nordviertel. Die Arbeiter hätten sofort die Behörde informiert, woraufhin die Kripo angerückt sei, erklärt Polizeisprecher Matthias Werk.

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Die Überreste seien am Dienstag gesichert worden, die Analyse läuft. Mittlerweile steht fest: Es sind historische Knochenfunde, denn an der Fundstelle befand sich früher ein Friedhof.

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„Die Knochen sind alt, und die Tiefe der Fundstelle weisen eindeutig auf eine alte Grabstelle hin“, sagte Polizei-Sprecherin Sonja Kochem am Freitag (27. 10.). Hinweise auf einen alten Friedhof in der Nähe der Grundschule hatte es unmittelbar nach dem Fund gegeben. Es sollen dort nicht zum ersten Mal alte Knochen gefunden worden sein.

„Essen diese“ macht Knochenfund neben Grundschule öffentlich

Öffentlich gemacht hatte den Knochenfund ein Instagram-User über die bekannte Meme-Seite „Essen diese“. In der entsprechenden Story vom Mittwochnachmittag (25.10.) ist ein Foto zu sehen, das ganz offensichtlich aus dem Inneren der Grundschule Nordviertel aufgenommen wurde.

In dem Beitrag heißt es zur Erklärung: „Das ist unser Schulhof. Hinter dem Zaun zu erkennen ist eine Kripo-Beamtin. Dort wurde gestern ein menschliches Skelett entdeckt. Keinen Meter vom Schulhof entfernt.“ Von dort würden „unsere Kinder“ immer die Bälle holen, die rübergeschossen worden sind.

Schulleiterin Rabea Hepke erklärte am Donnerstag auf Anfrage, dass eine Lehrerin gerade Pausenaufsicht hatte, als die menschlichen Überreste aufgetaucht seien. Daher hätten die Aktion auch einige der 400 Nordviertel-Grundschüler mitbekommen. Die Lehrerin habe dann die Schulleiterin informiert und diese habe den Kindern erklärt, dass es sich um alte Knochen handele und sie keine Angst haben müssten, dass beispielsweise ein Verbrechen vorliege. Diese Infos hätten die Polizeibeamten direkt weitergegeben. Hepke: „Bei uns herrscht wegen dem Fund keine große Aufruhr.“

Die Stadt Essen hat mittlerweile bestätigt, dass ein ehemaliger Friedhof an der Stoppenberger Straße etwa Mitte des 19. Jahrhunderts entstand, 1893 geschlossen und 1931 eingeebnet wurde. Später wurde ein Park draus, anschließend wurde ein Schlachthaus darauf errichtet.

„Es kommt sehr häufig vor, dass in Bereichen von alten Friedhöfen, zum Beispiel angrenzend an Kirchen, bei Bauarbeiten menschliche Überreste der eingeebneten Friedhöfe gefunden werden“, berichtet Silke Lenz, Sprecherin der Stadt Essen. Die Überreste würden normalerweise gesichtet und zur Wiederbestattung an einem anderen Ort der Kirche übergeben.

Auch im jüngsten Fall werden die Knochen neu bestattet, berichtet Polizei-Sprecherin Sonja Kochem. An welchem Ort, ist noch offen.

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