Essen. Eine Grundschule muss von jetzt auf gleich in ein Pfarrheim ziehen. Jetzt rächt sich die jahrzehntelange Vernachlässigung der Schulgebäude.
Der kurzfristig geplante und realisierte Umzug einer ganzen Grundschule mit 200 Kindern in Räume einer Kirchengemeinde ist gleichzeitig Glücksfall und Trauerspiel.
Glücksfall, weil hier ausgesprochen engagierte Leute extrem pragmatische Lösungen getroffen und mit fast beispiellosem Einsatz umgesetzt haben.
Trauerspiel, weil das Beispiel Schönebeck zeigt, dass die Aufrechterhaltung des Normalzustandes – der Schulbetrieb – genau davon abhängt: vom Engagement und vom Einsatz Einzelner. Das kann und darf nicht sein.
Es kann nicht sein, dass ein Schulhof zur Krater-Landschaft verkommt
Es kann nicht sein, dass der Pausenhof einer Grundschule über Jahre zur Krater-Landschaft verkommt, sodass es meldepflichtige Unfälle gibt. Es kann nicht sein, dass eine Grundschule über Jahre auf einen Anbau wartet, dass Schulräume, wenn auch nur Provisorien wie Container, bis zur Unerträglichkeit vergammeln. Und letztendlich kann es auch nicht richtig sein, dass die jahrelang überfällige Sanierung eines Schulhofs zeitlich so knapp kalkuliert wird, dass auch Laien Zweifel bekommen: Einen Krater-Schulhof in zehn Werktagen sanieren – ob das wohl klappt?
Nein, es hat nicht geklappt. Der Fall Schönebeck ist ein Sinnbild dafür, wie die klamme Kommune über Jahre und Jahrzehnte öffentliche Schulgebäude hat verkommen lassen – trotz vieler Bemühungen der letzten Zeit, das Nötigste jetzt aufzuholen.
Das rächt sich jetzt. Den Preis bezahlen unsere Kinder noch sehr lange.