Essen. Vor Corona lockte der Zombiewalk 2000 „Untote“ in die Essener City. Doch kurz vor Halloween ist unklar, ob das Spektakel dieses Jahr stattfindet.
Gut drei Wochen vor Halloween (31. Oktober) ist noch völlig unklar, ob der Zombiewalk in Essen dieses Mal stattfinden kann. Schlimmer noch für treue Fans: Das Spektakel, das zu Spitzenzeiten 2000 Besucher auch aus dem Ausland in die Essener Innenstadt lockte, droht an Sicherheitsbedenken der Behörden zu scheitern. „Fest steht bislang lediglich, dass es nachmittags einen Zombie Day auf dem Kopstadtplatz geben wird“, sagt Dirk Bußler, der Gründer des Essener Zombiewalks. Dann fügt er hinzu: „Ob und in welcher Form der Zombiewalk dieses Jahr stattfindet, ist noch offen.“
Bei der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), in den beiden Vorjahren noch Veranstalterin der Kombi aus Halloween Parade und Zombiewalk, zeigt der Daumen deutlich nach unten. „Die EMG wird auf keinen Fall Veranstalterin des Zombiewalks sein“, erklärt EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff. Ebenso klar sei, dass die beiden großen Einkaufsstraßen Kettwiger und Limbecker Straße auf keinen Fall Schauplatz eines Zombiewalks sein werden.
Zombiewalk 2022 wurde schon an der Marktkirche abgebrochen: „Zu voll, zu eng“
Zugleich lehnt es der EMG-Chef („ich bin kein Bruder Leichtfuß“) ab, den Schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen. „Der Zombiewalk scheitert nicht an der EMG.“ Ausschlaggebend für das drohende Aus auf der Kettwiger und Limbecker seien die ernstzunehmenden Sicherheitsbedenken der Essener Ordnungsbehörden.
Wie erst in diesen Tagen ans Tageslicht kommt, hatte es beim letzten Grusel-Kostüm-Spektakel vor einem Jahr eine folgenschwere Zuspitzung gegeben. Wie Polizeisprecher Matthias Werk bestätigt, seien an jenem Halloween-Abend weitaus mehr Menschen in der viel zu engen Kettwiger Straße auf den Beinen gewesen als angemeldet. Zu den Teilnehmern von Zombiewalk und Halloween Parade hätten sich noch zahlreiche Schaulustige gesellt, darunter viele Kostümierte. „Die erlaubte Zahl wurde deutlich überschritten“, sagt der Polizeisprecher, der auch daran erinnert, dass die Kettwiger Straße für größere Demonstrationen grundsätzlich nicht zur Verfügung steht.
Die Verantwortlichen der EMG hätten verantwortungsvoll auf die Warnungen der Polizei reagiert, so der EMG-Chef. „Die EMG hat deshalb sofort entschieden, den Umzug bereits auf halber Strecke an der Marktkirche abzubrechen. Es war einfach zu voll und zu eng.“
Zombiewalk-Gründer: „Ich bin unglücklich über diese Entwicklung“
Der Zombiewalk 2022 war bei Anbruch der Dunkelheit in der Rathenaustraße gestartet, Ziel war der Kardinal-Hengsbach-Platz. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf des Umzugs zu garantieren, hatte die EMG eigens noch Personal des Essener Sicherheitsdienstes „Issa Security“ auf die Straße gebracht.
Weil die Sicherheitsbedenken des Vorjahres nach wie vor bestehen, treten die Planungen für den Zombiewalk 2023 auf der Stelle, eine Lösung ist nicht in Sicht. „Ich bin unglücklich über diese Entwicklung“, gesteht Zombiewalk-Gründer Dirk Bußler. Er macht geltend, dass es seit dem ersten Essener Zombiewalk 2007 niemals ernsthafte Probleme gegeben habe. Deshalb beharrt er darauf, das grelle Untoten-Spektakel am Vorabend von Allerheiligen weiterhin in der belebten Innenstadt abzuhalten, also unbedingt vor den Augen möglichst vieler Passanten. Bußler hält die Sicherheitsbedenken der Behörden für vorgeschoben und zugleich bedauert er die seiner Meinung nach generell immer höheren Auflagen der Behörden. „Für kleine und nicht-kommerzielle Veranstaltungen ist das irgendwann nicht mehr zu leisten.“
Weil die Kettwiger Straße von Beginn an die Bühne friedlicher Zombiewalker gewesen sei, lehnt Bußler Alternativvorschläge ab. Einer wäre gewesen, durch die Grüne Mitte an der Funke-Zentrale vorbei zum Colosseum am Berliner Platz zu ziehen. In der ehemaligen Musical-Halle steigt am 31. Oktober der „SMAG Halloween Horror Dance 2023“.
Spontaner Zombiewalk? „Übereifrige Zombies“ werden via Facebook zurückgepfiffen
Findet der Zombiewalk 2023 nun statt oder nicht? Die Ungewissheit hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass eine Gruppe ungeduldiger Zombies via Facebook vorgeprescht ist und sogar einen eigenen Zombiewalk ins Leben rufen wollte. Doch prompt wurden die „übereifrigen Zombies“ in einem Post von „Zombiewalk Essen“, quasi dem Original, energisch zurückgepfiffen.
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