Essen-Gerschede. Der Neubau des Hospizes Cosmas und Damian in Essen sollte längst gestartet sein. Doch es fehlt noch Geld. Was das für das Projekt bedeutet.

In Gerschede soll an Stelle der ehemaligen Kirche St. Paulus ein neues Hospiz gebaut werden. Das Kirchenschiff ist längst abgerissen, die Pläne fertig, der Baugrund bereit – doch der Start der Bauarbeiten verzögert sich um unbestimmte Zeit. Der Grund ist eine Finanzierungslücke: Für das insgesamt 4,8 Millionen Euro teure Neubauprojekt fehlen der Caritas-SkF-Essen (cse) noch 750.000 Euro an Spenden.

„Der Bau des neuen Hospizes hängt von der Finanzierung ab – ein Großteil davon wird aus Eigenmitteln finanziert, die sich aus Spenden und Stiftungsmitteln zusammensetzen. Sobald diese abgedeckt sind, kann die Ausschreibung der Bauleistungen erfolgen“, teilt Pressesprecherin Mirja Berresheim mit. „Einen konkreten Starttermin gibt es daher noch nicht.“ Zuletzt war ein Baustart nach Ende der diesjährigen Sommerferien angestrebt worden, doch nun ist er erneut verschoben worden und damit auch die angestrebte Fertigstellung Anfang 2025. Die cse rechnet ab dem ersten Spatenstich mit einer Bauzeit von ungefähr 18 Monaten.

Essener Hospiz Cosmas und Damian soll moderne Räume bekommen

Entstehen soll ein neues Hospiz mit elf Zimmern sowie Cafeteria, Büros, Besprechungsräumen, Pflegebad und einem Gästezimmer für Angehörige, die ebenfalls im Haus übernachten möchten. Von der ehemaligen Kirche St. Paulus, die 2021 entwidmet wurde, steht noch der Kirchturm. Er soll baulich ebenfalls Teil des Hospizes sein, aber allen Interessierten als spiritueller Raum zur Verfügung stehen.

Der Kirchturm von St. Paulus in Essen-Gerschede steht noch, er soll Teil des neuen Hospizes werden. Das angrenzende Paulushaus der Gemeinde ist bereits saniert worden.
Der Kirchturm von St. Paulus in Essen-Gerschede steht noch, er soll Teil des neuen Hospizes werden. Das angrenzende Paulushaus der Gemeinde ist bereits saniert worden. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Die Gemeinde hat mittlerweile das Paulushaus an der Askaristraße saniert und zu einem neuen Treffpunkt umgebaut. Einbezogen wurde auch das ehemalige Kita-Gebäude. Im neuen Paulushaus gibt es nun Platz für Musik, Theater, Gruppentreffen und Feiern. Von dort ist der Kirchturm gut zu sehen, davor liegt die Brachfläche, auf der das neue Hospiz gebaut werden soll.

Ursprünglich war ein ganzes Quartier geplant, zu dem drei weitere Gebäude mit Servicewohnungen und Räumen für den ambulanten Hospizdienst gehören sollten. Doch aufgrund der Krise in der Immobilienbranche kündigte die cse bereits im Mai 2023 an, diesen Teil des Projektes zurückzustellen. Für die cse als Wohlfahrtsträger der Sozialwirtschaft seien die „diversen Unsicherheiten am Markt“ zu groß, erklärte cse-Geschäftsführer Andreas Bierod dazu.

Der Neubau des Hospizes Cosmas und Damian selbst soll etwa 4,8 Millionen Euro kosten, ein Puffer sei bereits einberechnet. „Über die Investitionspauschale der Pflegekassen erhalten wir bei einer Vollbelegung über die nächsten 20 Jahre ca. 2,8 Millionen Euro an Förderung“, erläutert Pressesprecherin Berresheim. „Die restlichen zwei Millionen Euro finanzieren wir aus Spenden, von denen wir 1,7 Millionen Euro bereits einsammeln konnten.“ Nun geht also die Spendensammlung weiter.

Caritas-SkF-Essen bittet um Spenden für Hospizneubau

  • Die cse sucht für den Hospiz-Neubau weiterhin Spenderinnen und Spender.
  • Wer den Bau des Hospizes und die dortige Arbeit unterstützen möchte, kann sich auf www.cse.ruhr/spenden/ informieren und dort auch direkt spenden.
  • Bisher befindet sich das Hospiz Cosmas und Damian an der Laarmannstraße in Bedingrade und verfügt über zehn Zimmer.

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