Essen-Dellwig. Perfekte Bedingungen: Warum das Saisonende im Freibad Hesse in Essen-Dellwig um einen Tag verschoben wurde. Und wer jetzt noch ins Wasser darf.

Es ist ein kleiner versöhnlicher Abschluss nach einer extrem durchwachsenen Saison: In lediglich elf Betriebstagen im September hatte das Freibad Hesse in Essen-Dellwig gut 12.000 Besucherinnen und Besucher – und damit täglich beinahe drei Mal so viel Gäste wie in den vorangegangenen vier Monaten.

Lange Schlangen an der Kasse des Essener Freibades

Spontan hatte sich der Verein Ruwa Dellwig, der das Bad betreibt, am vergangenen Wochenende dazu entschlossen, den letzten Saisontag vom 10. auf den 11. September zu verschieben und ans finale Familienfest noch einmal einen Freibadtag dranzuhängen. „Ab mittags ging hier am Montag die Post ab. Viele Schulen hatten ja auch nur Kurzstunden, und spätestens ab 16 Uhr hatten wir eine Wahnsinnsschlange an der Kasse“, sagt Anne Fuchs, Leiterin des zum Verein gehörenden Sport- und Gesundheitszentrums. „Das war tatsächlich noch einmal richtig gut.“

„Richtig gut“. Genau das kann man von der Freibad-Saison 2023 generell nicht behaupten. Gerade die verregneten Sommerferien haben – nicht nur in Dellwig – in diesem Jahr zu deutlichen Einbrüchen bei den Besucherzahlen geführt. Kommt das kleine Freibad am Rhein-Herne-Kanal in einer durchschnittlichen Saison auf schätzungsweise 45.000 bis 50.000 Gäste, waren es diesmal zum Stichtag 30. August gerade einmal 34.546 Besucher. Wer wohlwollend Wasserballer und Schwimmkursteilnehmer noch dazu rechnet, landet immerhin bei 36.800 Gästen. Zu wenig, um auch nur annähernd von einer guten Saison zu sprechen.

Hochsommerliche Temperaturen sorgten für Besucherandrang im Freibad Hesse

Anders der September. Fuchs: „Dank der heißen Temperaturen wurde es hier täglich ab mittags richtig voll, und schon vormittags waren viele Erwachsene hier, die jetzt gerade Urlaub haben.“ Eine Auslastung, die das Hesse-Team in dieser Form gar nicht mehr erwartet hatte. Anfang vergangener Woche habe man noch den „Restverkauf“ am Kiosk geplant, nur um „am Mittwoch dann tatsächlich noch einmal Pommes und alles andere nachzubestellen“. Und auf eine „sehr gute Woche“ folgten dann ein „rappelvolles Familienfest“ mit schätzungsweise 2500 bis 3000 Gästen – und die Entscheidung zur eintägigen Verlängerung.

Endgültig Schluss mit der Saison im Freibad Hesse war schließlich am Montag um 19 Uhr. Noch einen Tag Sommer-Badespaß wird es am Rhein-Herne-Kanal in diesem Jahr nicht geben, selbst wenn das Wetter noch weiter mitspielen würde. „Mehr ist nicht drin, schon weil wir einfach kein Personal mehr haben. Viele gehen jetzt erst einmal selbst in den Urlaub. Und so wie sich die Temperaturen derzeit entwickeln, kämen dann wohl auch wieder zu wenig Leute.“

Finanzielle Folgen der schlechten Saison in Essen-Dellwig noch nicht absehbar

Welche finanziellen Folgen die maue Saison letztlich für den Verein haben wird, kann Ruwa-Geschäftsführer Josha Westkamp bislang noch nicht abschätzen. Sicher ist: „Bei schlechtem Wetter haben wir nicht nur geringere Einnahmen, sondern gleichzeitig höhere Heizkosten.“ Die Gespräche mit den Sport- und Bäderbetrieben laufen. Ob die Stadt dem Freibad für dieses Jahr einen höheren Zuschuss gewährt, ist bislang noch offen.

Letzter Termin in Hesse in diesem Jahr: das Hundeschwimmen

Ganz dicht sind die Tore im Freibad Hesse in Dellwig derweil für dieses Jahr noch nicht. Fuchs: „Am Sonntag, 24. September, steht noch das Hundeschwimmen an.“ Ab 11 Uhr dürfen sich zumindest die vierbeinigen Gäste dann noch einmal im Nichtschwimmerbecken so richtig austoben. Eintritt: 50 Cent pro Fuß/Pfote. Der Vorteil: Dieses Angebot funktioniert in der Regel auch unabhängig vom Wetter.

Weitere Informationen unter: 0201 31655921 oder auf: www.ruwa-dellwig.de