Essen. Der Kaufmännische Direktor des Uniklinikums, Thorsten Kaatze, wurde – für Außenstehende überraschend – abberufen. „Es ist nicht leicht für mich.“
Personalwechsel an wichtiger Position am Uniklinikum Essen: Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen, hat das Unternehmen mit Wirkung zum 30. August für Außenstehende völlig überraschend verlassen müssen. „Ursächlich waren unterschiedliche Auffassungen zur wirtschaftlichen Ausrichtung des Unternehmens“, heißt es in einer Mitteilung der Universitätsmedizin. Bis zu einer Nachfolgeregelung werde seine Position durch Katrin Webels, Justiziarin und Leiterin der Stabsstelle Recht, wahrgenommen.
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Schon in der offiziellen Mitteilung wird deutlich, dass hier keine einvernehmliche Trennung vollzogen wurde. „Es ist nicht leicht für mich, die Universitätsmedizin Essen zu verlassen“, wird Thorsten Kaatze zitiert. Auf Anfrage wollte der 53-Jährige die Gründe für seine Demission nicht weiter ausführen, räumte aber ein, dass ihm diese schwerfällt: „Ich habe sehr gerne hier gearbeitet, und bin stolz auf das, was wir hier gemeinsam geschafft haben“, so Kaatze. Er habe die Universitätsmedizin als seine „zweite Familie“ betrachtet. „Ja, ich gehe schweren Herzens, aber im guten Konsens mit Vorstand und Aufsichtsrat“.
Worin die „unterschiedlichen Auffassungen“ genau bestehen, ist offiziell unklar. Auch der Vorstandschef und Ärztliche Direktor Prof. Jochen A. Werner, der die Zusammenarbeit mit Kaatze ausdrücklich lobt, lehnte es auf Anfrage ab, Details mitzuteilen.
Jahresergebnis des Uniklinikums war zuletzt ausgeglichen
Das Jahresergebnis des Uniklinikums, für das der Kaufmännische Direktor verantwortlich zeichnet, kann es eigentlich nicht sein. Hier steht dem Vernehmen nach für das Jahr 2022 ein Ausgleich in den Büchern, und auch das laufende Jahr 2023 tendiert laut Insidern in eine ähnliche Richtung. Nach zwei schweren Jahren mit jeweils rund 80 Millionen Euro Defizit kann das als Erfolg gelten. Unbestätigten Angaben zufolge sollen im Hintergrund Klinikdirektoren und Chefärzte Kaatzes Arbeitsweise teilweise hart kritisiert haben.
Kaatze arbeitete seit 2010 für die Universitätsmedizin Essen. Seit 2016 war der Diplom-Volkswirt der Kaufmännische Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikum Essen. Außerdem bekleidete er verschiedene weitere Positionen, insbesondere war er Mitgeschäftsführer der Standorte Ruhrlandklinik und St. Josef Krankenhaus Essen-Werden.
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