Essen. Lange hat die Stadt Essen nach einem gemeinsamen Standort für die beiden Ausländerämter gesucht. Nun ist sie fündig geworden.
Nach jahrelanger Suche hat die Stadt Essen einen Standort für eine zentrale Ausländerbehörde gefunden. Wie CDU und Grüne am Freitag mitteilten, sollen die kommunale Ausländerbehörde, die Zentrale Ausländerbehörde des Landes (ZAB) und das kommunale Integrationszentrum in die Immobilie Kruppstraße 16 ziehen.
Die Stadt will in dem Gebäude, wo derzeit noch das Unternehmen Siemens seinen Sitz hat, mehr als 17.000 Quadratmeter Bürofläche anmieten. Die neue Ausländerbehörde soll ab dem 1. März 2025 ihre Arbeit an dem neuen Standort aufnehmen. Über 450 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dort dann ihren Arbeitsplatz haben. Siemens wird 2024 ins Thyssenkrupp-Quartier ziehen.
Drei Ausländerbehörden unter einem Dach
Während sich die kommunale Ausländerbehörde in der Schederhofstraße um alle Angelegenheiten der in Essen lebenden Ausländerinnen und Ausländer kümmert, ist die ZAB eine Einrichtung des Landes NRW und für Abschiebungen zuständig. Das Integrationszentrum befasst sich unter anderem mit den Themen interkulturelle Öffnung und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Es ergänze das Angebot am neuen „Campus Kruppstraße“ somit in „idealer Weise“, teilten CDU und Grüne mit, die die Mehrheit im Stadtrat haben. Die Anmietung der Immobilie ist auch Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung.
Die Idee einer gemeinsamen Ausländerbehörde der Stadt und der Kommune gibt es schon seit einigen Jahren. Nachdem 2019 keine geeignete Immobilie gefunden wurde, entschied sich die Stadt ursprünglich für einen Neubau. Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dirk Kalweit, sprach nun von einem „großen Coup“, der nun gelungen sei. „Die Ausländerinnen und Ausländer genauso wie die städtischen Bediensteten kommen zukünftig in den Genuss eines modernen Gebäudes“, erklärte er. Die Zusammenführung der Ausländerbehörde mit der ZAB verspreche außerdem „etliche Synergieeffekte“.
Grünen-Politiker lobt bessere „Willkommenskultur“
Auch Ahmad Omeirat, integrationspolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, hob die aus seiner Sicht besseren Bedingungen hervor: „Die Nähe zur Innenstadt sowie die gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr sind echte Pluspunkte. Der jetzige Standort an der Schederhofstraße war dagegen völlig unzureichend und einer Willkommenskultur nicht würdig.“