Essen. In Essen haben Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ am Donnerstagabend demonstriert. Der Protestzug war nicht genehmigt.
Einige Dutzend Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ sind am Donnerstagabend (1. Juni) durch die Essener Innenstadt gezogen und haben den Feierabendverkehr zum Teil erheblich gestört. Erboste Autofahrer quittierten die Demonstration mit einem lauten Hupkonzert. Es kam zu Staus. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, um eine Eskalation zu vermeiden.
Wie der Polizeiführer mitteilte, war die Demonstration nicht angemeldet worden. Trotzdem habe man sich entschieden, den Protestzug nicht aufzulösen.
Die Demo hatte am Viehofer Platz begonnen, von dort ging es über die Friedrich-Ebert-Straße und den Berliner Platz die Hindenburgstraße hinauf. Ziel der Aktivisten sei der Platz vor dem Hauptbahnhof, sagte Martin Arnold aus Essen. Der 76-Jährige, ein evangelischer Geistlicher, war nach eigenen Angaben früher als Pfarrer am Berufskolleg Essen-West tätig. Er protestiere in erster Linie gegen die jüngsten Razzien.
Einsatzkräfte von Polizei und Justiz haben am 24. Mai in mehreren Bundesländern Wohnungen und Büros von Aktivisten der „Letzten Generation“ durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft München veranlasste die Razzien zusammen mit der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus.
Evangelischer Pfarrer aus Essen demonstriert gegen jüngste Razzien
Auf dem handgeschriebenen Protest-Plakat, das Martin Arnold vor sich trug, heißt es: „Wer für gute Ziele zivilen Ungehorsam leistet und die Strafe auf sich nimmt wie die letzte Generation, ist nicht kriminell.“
Dass es sich um eine nicht angemeldete Aktion handelte, hat bei etlichen Demonstranten offenbar für Irritationen und zum Teil auch für Verärgerung gesorgt. Eine Demonstrantin aus Dinslaken entschied sich am Berliner Platz vorsichtshalber, die Straße zu verlassen. Sie folgte den Aktivisten in einiger Distanz fortan nur noch auf dem Gehweg.
Von ursprünglich 160 Teilnehmern an dem Demonstrationszug waren am Berliner Platz höchstens 30 übriggeblieben.
Auf die Frage, ob damit zu rechnen sei, dass sich Aktivisten festkleben, schüttelte Martin Arnold den Kopf: „Nein, das wird nicht passieren.“
Bei einer Aktion der „Last Generation“ Mitte April in Essen hatten sich Protestler der Gruppe auf dem Asphalt am Bismarckplatz festgeklebt und den Autoverkehr massiv gestört.
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