Essen. Die Warnstreiks im Einzelhandel gehen weiter. Am Mittwoch legen erneut Beschäftigte auch in Essen die Arbeit nieder. Mehrere Läden sind betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch Beschäftigte aus mehreren Läden in Essen zum Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Kay Lipka beteiligen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus folgenden Geschäften: Primark, Ikea, Kaufland, Saturn, H&M. Insgesamt legten am Vormittag rund 80 Beschäftigte die Arbeit nieder. Der Geschäftsbetrieb in den betroffenen Einzelhandelsgeschäften dürfte damit zwar gestört sein, aber weiter laufen. Kaufland teilte mit, dass die Filiale in Altenessen regulär geöffnet habe und Kunden wie gewohnt einkaufen könnten.

Die Streikenden nehmen laut Verdi an einer landesweiten Kundgebung in Düsseldorf teil. Erwartet werden dort rund 4000 Streikende aus NRW. Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Bereits vergangene Woche kam es zu einem Warnstreik, an dem auch Essener Verkäufer und Verkäuferinnen teilnahmen.

Verdi kritisiert Angebot der Arbeitgeber

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde im April ein Angebot in Höhe von 3 Prozent zum Abschlussmonat und weitere 2 Prozent ab 1. Mai 2024 vorgelegt. Darüber hinaus soll 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 750 Euro gezahlt werden und weitere 250 Euro im Jahr 2024. Bereits ausgezahlte Inflationsausgleichsprämien sollen anrechenbar sein.

Verdi kritisiert das Angebot als nicht ausreichend: „Die aktuellen Preissteigerungen in Höhe von 6,8 Prozent (April 2023) und für Lebensmittel sogar 17,6 Prozent fressen die Einkommen der Handelsbeschäftigten auf. Da sieht man auf den ersten Blick, dass die Arbeitgeberangebote an der Realität völlig vorbeigehen“, erklärte Silke Zimmer, Verdi-Verhandlungsführerin. Die Verhandlungen werden am 22. Mai in Recklinghausen fortgesetzt.

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